Der Theologe Michael Seewald warnt vor einem neuen Konzil. Vorab müsse die Kirche veränderte Rollenbilder und Strukturen der Gesellschaft rezipieren. Das aktuelle, auf Autorität setzende Leitungsmodell der Kirche sieht er am Ende.

Katholische Theologen haben die Einberufung eines neuen Konzils ins Gespräch gebracht. Das erklärten Gregor Maria Hoff, Dietmar Winkler und Michaela Quast-Neulinger in der aktuellen Folge des Podcasts "Diesseits von Eden".

Ein Aufbruch, der versandete? Die Würzburger Synode hatte das Ziel, die Beschlüsse des Konzils für die Kirche in Deutschland auszuformulieren. Unter den 300 Teilnehmern waren 140 Laien - mit gleichem Stimmrecht wie die Bischöfe.

Die Sendung und der Auftrag von Laien in der Kirche waren schon vor sechzig Jahren ein wichtiges Thema. Das Zweite Vatikanische Konzil erteilte der traditionellen Unterscheidungen in "Hirten" und "Schafe" eine Absage.

Wie liest man die Bibel? Das Konzilsdokument "Dei Verbum" hat die Basis für ein modernes Textverständnis gelegt. Dabei wird das Verhältnis von Tradition und Heiliger Schrift bestimmt.

Der ehemalige deutsche Glaubenspräfekt warnt vor neuen Spannungen: Anhänger der sogenannten "Alten Messe" könnten sich von der Kirche abwenden. Ursache sei jedoch nicht die Gottesdienstform selbst.

Eigentlich wollten die Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils lediglich eine Erklärung zum Judentum erarbeiten. Doch nach Indiskretionen und politischen Turbulenzen kam alles ganz anders. Das Ergebnis war ein bahnbrechendes Dokument.

Auch in anderen Religionen gibt es Wahres und Heiliges. Was heute logisch klingt, war vor sechzig Jahren eine Revolution. ZdK-Vertreter erklären, wie ein Konzilsdokument den Dialog mit anderen Religionen ermöglichte.

Der Dialog zwischen katholischer Kirche und Judentum ist heikel. Wie schwierig das Gespräch sein kann, wurde jetzt bei einem Kongress in Rom schlagartig deutlich. Jüdische Vertreter sprachen von einem traurigen Tiefpunkt.

Vor 60 Jahren erkannte die katholische Kirche erstmals auch andere Religionen positiv an. Den seitdem in Gang gebrachten Dialog feiert der Vatikan kommende Woche mit Vertretern anderer Religionen. Sie treffen dort auf Papst Leo XIV.

Kaum ein Thema verursacht seit Jahren einen derart innerkirchlichen Streit wie die Feier der sogenannten Alten Messe. Unter Papst Leo XIV. kommt etwas Bewegung in die Sache. Am Kathedra-Altar im Petersdom wurde sie jetzt gefeiert.

60 Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil stellen sich die dort aufgeworfenen Fragen unter einem neuen Blickwinkel, meint die Theologin Margit Eckholt. Heute sollten ortskirchliche Perspektiven und Frauen ernster genommen werden.

Der Vatikan ist eine absolute Monarchie, die erst vor Kurzem rechtsstaatliche Prinzipien übernommen hat. So ist seine Justiz beispielsweise bis heute nicht unabhängig. Nun hat sich der Papst zu Recht und Gerechtigkeit bekannt.

Der Pfarrer Leonardo Maria Pompei hat seinem Bischof den Gehorsam verweigert. Trotz Verbots der Diözese wetterte der italienische Priester medienwirksam gegen das Zweite Vatikanische Konzil. Das hat jetzt Konsequenzen.

Am Ostermontag 2025 ist Papst Franziskus nach zwölf Jahren als Oberhaupt der katholischen Kirche gestorben. Nun erscheint posthum ein Buch mit sehr persönlichen Gedanken des beliebten Pontifex, auch über seinen bevorstehenden Tod.

Auch Glaubende haben Zweifel. Trotzdem halten sie sich an etwas fest, das ihnen Kraft gibt und sie trägt – jenseits aller Dogmen und frommen Glaubenssätze. So hilft Kunsthistoriker Stefan Kraus bei seinem persönlichen Credo die Kunst.

Kardinal Paul Poupard, früherer Präsident der Päpstlichen Räte für Kultur wie für den interreligiösen Dialog, wird am Samstag 95 Jahre alt. Von 1980 bis zu seiner Pensionierung 2007 war er im Vatikan in leitenden Positionen tätig.

Die Alte Messe ist immer wieder Gegenstand von zum Teil sehr heftigen Auseinandersetzungen. Unser Redakteur berichtet, wie er sie kennengelernt hat, sie schätzt, aber dennoch in der neuen Liturgie seine vorwiegende Heimat sieht.

Katholiken, Orthodoxe, Protestanten und Muslime diskutieren im Sommer in Kroatien über zwei Jubiläen. Die 1700-Jahr-Feier des Konzils von Nizäa und das 60-jährige Jubiläum des Abschlusses des Zweiten Vatikanischen Konzils sind Thema.

Karl Rahner war einer der einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Trotz seiner zurückhaltenden Art und seiner komplexen Werke hatte er großen Einfluss auf das II. Vatikanische Konzil. Doch welche Rolle spielt er heute noch?

Maximilian Krah ist bekannt für seine rechtsradikalen Aussagen. Auch in religiösen Belangen schreckt der gläubige Katholik nicht vor extremen Statements zurück. An der Politik der Katholischen Kirche in Deutschland äußert er Kritik.

Mit den Reformen des Zweiten Vatikanums, das von 1962 bis 1965 tagte, ging es der Pracht des Kardinalsstandes buchstäblich an den Kragen. Vor 60 Jahren kam mit der Post ein Bescheid vom Kardinaldekan für mehr Bescheidenheit.

Die Alterspyramide der Weltbevölkerung wird immer höher. Der älteste katholische Bischof der Welt wird nun 103 - und ist immer noch von fast Gleichaltrigen umgeben. Er ist seit 78 Jahren Priester, seit 63 Jahren Bischof.

Wegweisende Dokumente haben auch nach 60 Jahren noch etwas zu sagen. Der Limburger Bischof Georg Bätzing hat den "Geist der Öffnung und Erneuerung" gewürdigt, den das Zweite Vatikanische Konzil entfacht habe.