Prof. Dr.
Thomas Söding

Seniorprofessor für Neues Testament an der Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Thomas Söding / © Peter Bongard (Zentralkomitee der deutschen Katholiken)
Prof. Dr. Thomas Söding / © Peter Bongard (ZdK)

Thomas Söding wuchs in Hannover auf, er machte sein Abitur in Bad Harzburg im Harz, wo er auch seine Frau kennenlernte, "der beste Moment meines Lebens", wie er bis heute sagt. Sie leben in ihrer Wahlheimat Münster, weil laut Söding "hier vieles zusammenpasst: eine kleine Großstadt, eine katholische Kirche mit Kultur, eine Stadt der Wissenschaft mit Bodenhaftung". 

Er studierte Katholische Theologie, Germanistik und Geschichte in Münster. 1985 promovierte er dort, 1991 machte er seine Habilitation, jeweils in neutestamentlicher Exegese. Von 1989 bis 1993 war er Dozent am Priesterseminar Hildesheim. Danach lehrte er als Professor für Biblische Theologie in Wuppertal. Seit 2008 ist er Professor für Neues Testament in Bochum, seit 2023 als Seniorprofessor. 

Söding arbeitet in vielen kirchlichen Gremien mit, von der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz bis zur Theologischen Kommission im Vatikan (2004-2014). Außerdem engagiert er sich im evangelisch-katholischen Dialog. 

Auf nationaler Ebene gehört er zum "Ökumenischen Arbeitskreis" und ist ständiger katholischer "Gast" im Kammernetzwerk der Evangelischen Kirche in Deutschland. Auf internationaler Ebene ist er in der "Päpstlichen Kommission für die Einheit" mit dem Lutherischen Weltbund aktiv. 

Beim Zentralkomitee der Katholiken in Deutschland ist er seit 2021 als Vizepräsident. Dort versucht er "theologische Klarheit in die politischen Kontroversen zu bringen". Das ZdK habe seine "kirchliche Perspektive noch einmal geweitet, nicht zuletzt als Vizepräsident des Synodalen Weges (seit 2021) und als Mitglied des Synodalen Ausschusses (seit 2023)". 

Der Professor sieht es als eine wichtige Aufgabe an, "den Kontakt mit Rom zu pflegen, so zäh es auch manchmal sein kann." Zuletzt hat Söding als theologischer Experte bei der Weltsynode 2023 mitgearbeitet, "Fortsetzung folgt", so Söding.

Auf seine Lieblingsstelle in der Bibel "Ich glaube, hilf meinem Unglauben" (Mk 9,24) ist Söding bei der Erstellung seiner Doktorarbeit gestoßen. Sie habe in den anderen Evangelien keine Parallele. Aber sie führe in "die Herzkammer des Evangeliums. Glaube ist Bitte um Überwindung des Unglaubens. Unglaube ist nicht das Gegenteil von Glauben, sondern die Kehrseite der Medaille". 

In seiner Freizeit ist er großer Fußballfan, schon seit seiner Schulzeit fiebert er für Hannover 96. Jeden Heimspielsamstag war er im Stadion. "Wer einen Verein wie 96 hat, kennt Höhen und Tiefen. Lernt, zu verlieren und freut sich richtig über einen Sieg." Seine drei Söhne teilen mit ihm die Liebe zum Fußball. 

Neben dem Fußball folgt er seiner Leidenschaft für Literatur. Dabei ist er nicht auf die deutschsprachige Literatur festgelegt. Während der Vorbereitungszeit auf seine Theologie-Examina, hat er aber  "abends immer mindestens eine Stunde deutsche Literatur des 19. Jahrhunderts gelesen, um sprachlich wieder Boden unter den Füßen zu bekommen". 

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DR

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