Papst akzeptiert Rücktritt eines argentinischen Bischofs

War er zu liberal?

Der Papst hat den Rücktritt des argentinischen Bischofs Eduardo Maria Taussig angenommen. Der Fall ist besonders, da der Bischof noch nicht die Altersgrenze von 75 Jahren erreicht hat.

Ein Pileolus eines Bischofs / © Harald Oppitz (KNA)
Ein Pileolus eines Bischofs / © Harald Oppitz ( KNA )

Über die Gründe für den Amtsverzicht des Bischofs von San Rafael gab es zunächst keine Angaben. Taussig (67), seit 2004 Bischof in der westargentinischen Diözese, hat die Altersgrenze von 75 Jahren noch nicht erreicht.

Verhängte Sanktionen gegen Priester 

In den vergangenen Jahren geriet der Geistliche wiederholt in die Schlagzeilen. So schloss er im August 2020 vorübergehend das als sehr konservativ geltende Priesterseminar seines Bistum, weil sich einige Priester seiner Diözese weigerten, in der Pandemie auf die Mundkommunion zu verzichten. Gegen diese verhängte er zudem Sanktionen.

Wegen dieser Maßnahmen wurde Taussig im Dezember 2020 bei einem Gemeindebesuch von einem Priester tätlich angegriffen, der daraufhin suspendiert wurde.

So funktioniert der Rücktritt eines Bischofs

Ein Bischof der römisch-katholischen Kirche kann nicht selbst zurücktreten, laut Kirchenrecht kann er dem Papst aber seinen Amtsverzicht anbieten. Wenn das Gesuch vom Heiligen Vater angenommen wird, behält der Betreffende den Titel eines Bischofs, denn die Bischofsweihe als Sakrament gilt als unumkehrbar. Aus einem Diözesanbischof als Vorsteher eines Bistums wird aber ein Titularbischof.

Ein Pileolus: Kopfbedeckung eines Bischofs / © N.N. (KNA)
Ein Pileolus: Kopfbedeckung eines Bischofs / © N.N. ( KNA )
Quelle:
KNA
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