Antonio Tajani

EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani / © Bernd von Jutrczenka (dpa)

Tajani ist Mitbegründer der konservativen italienischen Partei Forza Italia. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Geboren in Rom studierte er Jura an der Römischen "Universität La Sapienza".

Anschließend arbeitete er als Journalist für die italienische Wochenzeitung "Il Settimanale" und den Radiosender RAI 1. Von 1987 bis 1993 leitete Tajani die römische Redaktion der Tageszeitung "Il Giornale" und war Reporter für den Libanon, die Sowjetunion und Somalia. Zudem war er Pressesprecher von Ministerpräsident Silvio Berlusconi.

1994 wurde er zum ersten Mal ins EU-Parlament gewählt. Dort engagierte sich Tajani unter anderem im Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten, Konstitutionelle Fragen, Verkehr, Fischerei und Sicherheit und Verteidigung. 2001 trat Tajani bei der Bürgermeisterwahl von Rom an, verlor aber gegen Walter Veltroni. Seit 2002 ist Tajani Vizepräsident der Europäischen Volkspartei.

Von 2008 bis 2014 war er Mitglied der EU-Kommission, zuerst als Kommissar für Verkehr, später als Industriekommissar. Kritiker werfen ihm vor, in dieser Funktion bereits früher vom VW-Skandal gewusst und nicht reagiert zu haben. Aus "Gewissensgründen" verzichtete Tajani auf ihm zustehende Übergangsgelder als ehemaliger EU-Kommissar.

Der Katholik Tajani unterzeichnete die 2012 registrierte EU-Bürgerinitative gegen die Finanzierung von Stammzellenforschung aus EU-Mitteln. In einer Frage nach der Homo-Ehe und dem Recht auf Abtreibung antwortete Tajani in einer Anhörung mit der Grünenfraktion: "Ich habe meine persönlichen Ansichten. Aber ich respektiere andere."

(kna)