Aaron Knappstein ist Präsident des jüdischen Karnevalsvereins "Kölsche Kippa Köpp e.V.", der im November 2017 ins Leben gerufen wurde. Die Gründungsmitglieder wollten mit diesem Schritt bewusst an die Tradition des früheren jüdischen Karnevalsvereins "Kleiner Kölner Klub" anknüpfen. In diesem hatten sich in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts jüdische Kölner zusammengefunden, um gemeinsam Karneval zu feiern. Mit Beginn der Verfolgung durch das Naziregime fanden die Aktivitäten des"„Kleinen Kölner Klubs“" ein jähes Ende. Einigen Mitgliedern gelang die Flucht ins Ausland, andere kamen in Ghettos und Lagern um.
Viele Mitglieder der "Kölsche Kippa Köpp" sind gleichzeitig in anderen Karnevalsgesellschaften aktiv. So gehören etwa alle vier Vorstandsmitglieder den Blauen Funken, der StattGarde Colonia oder der K.G. Alt-Köllen an. Die "Köpp" wie sie sich bereits selber liebevoll nennen, sehen das Wiederaufleben eines bewusst jüdischen Vereins als zusätzliche Bereicherung für den kölschen Karneval, vielleicht sogar darüber hinaus.
Für Knappstein steht fest, "dass wir uns der Traditionen des früheren K.K.K. sehr bewusst sind, aber auch bereit, neue Traditionen zu begründen". Die "Kölsche Kippa Köpp“ wollen "deutlich machen, dass jüdische Kölner immer Teil des vielfältigen karnevalistischen Lebens in unserer Stadt waren und dazu beitragen, den Karneval wieder stärker in die jüdische Gemeinschaft zu tragen.“