Taizé

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Taizé ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Der Ort im südlichen Burgund ist Sitz einer christlichen Gemeinschaft und wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Der Bruderschaft gehören rund 100 Männer aus etwa 25 Ländern an, die aus der evangelischen und katholischen Kirche stammen. Davon lebt etwa ein Viertel in kleinen Fraternitäten in Asien, Afrika und Südamerika. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Einsamen.

Seit im August 1974 Zehntausende zu einem "Konzil der Jugend" zusammenkamen, veranstalten die Taize-Brüder regelmäßig Jugendtreffen in allen Teilen der Welt. Jährlich findet zudem über Silvester in einer europäischen Großstadt ein Taize-Treffen statt, zuletzt in Prag, Valencia, Riga und Basel. Dieses Jahr ist Madrid Gastgeber.

Geleitet wird die Bruderschaft von dem deutschen Katholiken Frere Alois (64). Er wurde 2005 Nachfolger von Frere Roger (1915-2005). Der gebürtige Schweizer hatte 1944 in Taize die Gemeinschaft gegründet, Sie setzte sich Aussöhnung zwischen den Konfessionen, eine europäische Verständigung und einen einfachen Lebenswandel zum Ziel. 1949 legten sieben Männer Ordensgelübde ab. Sie versprachen Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam.

Die Gemeinschaft, die bald Freunde in unterschiedlichen Kirchen und zahlreichen Ländern Europas hatte, weihte 1962 eine Versöhnungskirche ein, die seitdem der Mittelpunkt von Taize ist. Die Bruderschaft gründete Niederlassungen in mehreren Ländern und nahm 1969 erstmals auch katholische Brüder auf. Schwerpunkt der Arbeit ist neben der Ökumene die Solidarität mit den Armen und Rechtlosen in der Welt. (kna)