Bereits am Montagabend versammelten sich die Pilgerinnen und Pilger zu einer eucharistischen Andacht in der Basilika Santi Apostoli. In der festlich erleuchteten Kirche, in der seit Jahrhunderten die Apostel Philippus und Jakobus verehrt werden, wurde die Anbetung zu einem stillen Beginn der Wallfahrt.
Zum Auftakt am Dienstag zelebrierte Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki in der Lateranbasilika das feierliche Eröffnungspontifikalamt. In seiner Predigt betonte er die Schönheit der Kirche, die nicht von Menschen gemacht sei, sondern aus der Gegenwart Christi. "Die Kirche ist schön, denn Christus in ihr lebt", sagte Woelki vor den Gläubigen aus verschiedenen Sprachgruppen. "Ohne ihn wäre sie leer und kraftlos." Die Pilgerfahrt, so der Kardinal, solle dazu helfen, das Leben wieder auf Gott auszurichten.
Gebet am Grab von Papst Franziskus
Ein bewegender Moment war für viele Pilger der Besuch am Grab von Papst Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore. Sechs Monate nach seinem Tod beteten die Gläubigen an der schlichten Grabstätte des verstorbenen Pontifex. Viele sprachen von einem Gefühl der Hoffnung, das ihnen dieser Ort schenke. Eine Ordensfrau fasste es so: Man habe so schnell einen Vater verloren, zugleich aber einen neuen Heiligen gewonnen.
Begegnung mit Papst Leo XIV.
Ein weiterer Höhepunkt war natürlich die Audienz bei Papst Leo XIV. auf dem Petersplatz. Unter den tausenden Besuchern war auch das junge Kölner Ehepaar Nina und Daniel Valerien, das in Brautkleid und Hochzeitsanzug in der ersten Reihe Platz nehmen durfte. "Er war vielleicht einen Meter entfernt", erzählt Daniel. "Aber total locker und herzlich. Man merkt, dass er echt ist". Für Nina war es ein besonders emotionaler Moment: "Es ist toll, das Brautkleid nochmal anzuziehen".
Persönliche Zeugnisse des Glaubens
Neben den großen liturgischen Feiern prägten auch persönliche Glaubensgeschichten die Wallfahrt. Besonders berührend war das Zeugnis von Osvaldo Donoso aus Bonn, der nach schwerer Covid-Erkrankung und Krebsdiagnose wieder gesund wurde.
Bei der Lichterprozession durch die vatikanischen Gärten erzählte er, wie er die Fürsprache der Gottesmutter von Lourdes als lebensrettend erlebt habe. "Die Maria hat mir geholfen", sagte Donoso unter Tränen. "Sie war da, als ich sie brauchte." Für ihn sei die Teilnahme an der Wallfahrt ein Zeichen des.
Durch die Heilige Pforte
Einer der Höhepunkte der Woche war das Pontifikalamt im Petersdom, dem geistlichen Zentrum der katholischen Welt. Nach dem feierlichen Durchschreiten der Heiligen Pforte sprach Kardinal Woelki über Christus als "Tür zum Leben".
Woelki hob hervor, dass Christus in der Eucharistie nicht nur göttliches Leben verheißt, sondern es "hier und heute austeilt. Wenn wir an den Altar treten und seinen Leib empfangen, dann wird er selbst unser Leben", erklärte er. Durch den Heiligen Geist bleibe Christus in den Gläubigen gegenwärtig, um uns immer tiefer zu verwandeln.
Im Anschluss an die Andacht erklang in Basilika Santi Apostoli ein Konzert der Kölner Domkantorei, das für viele Pilgerinnen und Pilger zu einem besonderen Höhepunkt wurde. Unter der Leitung von Joachim Geibel erfüllten die klaren Stimmen des Chors den weiten Raum von Santi Apostoli.
Abschluss in St. Paul vor den Mauern
Zum feierlichen Abschluss versammelten sich die Pilgerinnen und Pilger in der Basilika St. Paul vor den Mauern. In seiner letzten Predigt rief Kardinal Woelki dazu auf, die geistlichen Impulse aus Rom in den Alltag mitzunehmen." Der Kardinal sei davon überzeugt, dass der Glaube alle bereichere. "Einfach vom Glauben erzählen und einfach machen, "just do it"", motiviert der Kardinal im Interview.
Ein Weg der Erneuerung
Die Internationale Romwallfahrt 2025 des Erzbistums Köln war weit mehr als eine Reise zu heiligen Stätten. Ingbert Mühe, Referent der Internationalen Katholischen Seelsorge im Erzbistum Köln, blickt zufrieden auf die Wallfahrt zurück. "Die Messe im Petersdom war der Höhepunkt für mich. Dort waren alle Sprachen vertreten und lasen das Evangelium in ihrer Muttersprache vor. Das zeigte den Reichtum, den wir hier haben. Das hat unglaublich beeindruckt."