Papst entschuldigt sich für Verschieben der Afrikareise

"Es tut mir wirklich sehr, sehr leid"

Nach der überraschenden Verschiebung seiner geplanten Afrikareise hat sich Papst Franziskus bei den Menschen in der Demokratischen Republik Kongo und im Südsudan entschuldigt. Die Reise will der Papst "so bald wie möglich" nachholen.

Papst Franziskus sitzt in einem Rollstuhl und winkt / © Andrew Medichini/AP (dpa)
Papst Franziskus sitzt in einem Rollstuhl und winkt / © Andrew Medichini/AP ( dpa )

"Es tut mir wirklich sehr, sehr leid, dass ich diese Riese verschieben musste, die mir sehr am Herzen liegt", sagte der 85-Jährige am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Grund seien die Probleme mit seinem Bein. "Beten wir gemeinsam, dass ich mit Hilfe Gottes und der Ärzte so bald wie möglich zu euch reisen kann. Wir wollen optimistisch sein", fügte Franziskus hinzu.

Mittagsgebet mit Papst Franziskus am Fenster des Apostolischen Palasts / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Mittagsgebet mit Papst Franziskus am Fenster des Apostolischen Palasts / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Reise war Anfang Juli vorgesehen

Ursprünglich wollte Franziskus vom 2. bis 7. Juli in die Demokratische Republik Kongo und anschließend in den Südsudan reisen. Im Südsudan wollten ihn zudem der anglikanische Primas, Erzbischof Justin Welby von Canterbury, sowie der amtierende Moderator der presbyterianischen Kirche Schottlands, Iain Greenshields, begleiten. Geplant waren im Kongo Stopps in Kinshasa und Goma, im Südsudan sollte es nach Juba gehen. Die Vorbereitungen für den Besuch waren seit Wochen in vollem Gange. Am Freitag hatte der Vatikan die Reise auf ein unbestimmtes Datum verschoben.

In Afrika reagierten die Verantwortlichen mit Enttäuschung, aber auch Verständnis. "Wir sind enttäuscht, vor allem für den Südsudan und die Demokratische Republik Kongo, die vor sozialen und politischen Herausforderungen stehen und wo Hilfe dringend benötigt wird", sagte der Vorsitzende der südafrikanischen katholischen Bischofskonferenz, Bischof Sithembele Sipuka, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Aus Sicht des Bischofs von Umtata hätte der Besuch des Kirchenoberhauptes in den Konfliktstaaten maßgeblich dazu beitragen können, Probleme des Kontinents anzupacken. Zugleich betonte Sipuka, es gebe "vollstes Verständnis" für die Absage.

Erzbischof von Kinshasa äußert Bedauern

Am Samstag hatte der Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Fridolin Ambongo Besungu, sein Bedauern geäußert. "Es war ein Schock. Zuerst für mich selbst, aber ich dachte dabei vor allem an mein Volk, ein Volk, das leidet." Der Papstbesuch sei für die Menschen ein Moment der Hoffnung gewesen. Dies habe sich nun leider in Luft aufgelöst. Zugleich überbrachte Ambongo dem Papst Genesungswünsche: "Wir warten auf Sie im Kongo".

Fridolin Ambongo Besungu / © Corinne Simon (KNA)
Fridolin Ambongo Besungu / © Corinne Simon ( KNA )

In der südsudanesischen Hauptstadt Juba betonte Erzbischof Stephen Ameyu Martin Mulla, dass es sich lediglich um eine Verschiebung handle: "Unsere Vorbereitungen gehen weiter."

Es ist nicht die erste Papstreise, die abgesagt oder verschoben wird. So hatte Franziskus die für 2020 geplante Reise nach Malta verschoben. Grund war hier die Pandemie. Im April holte er die Reise nach. Nach aktuellem Stand will Franziskus weiterhin Ende Juli nach Kanada reisen.

Quelle:
KNA
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