Mein Sommer: Der Kriminalbiologe Mark Benecke

Die bewegteste Zeit

Journalisten sprechen gerne vom Sommerloch. Von der Zeit im Jahr, in der scheinbar nichts passiert und eine Nation Auszeit nimmt. Aber Auszeit wovon genau? domradio.de hat Menschen aus Kirche und Gesellschaft gefragt. Diesmal in der Sommerreihe: Der Kriminalbiologe und "Jung-Politiker" Mark Benecke

 (DR)

domradio: Sie kandidieren für "Die Partei", die Partei der Satire-Zeitschrift Titanic, bei der Bundestagswahl. Ihre Sommeraktivität in diesem Jahr?
Bennecke: Ja, das stimmt. Die Partei ist schon früher zu Wahlen angetreten. Aber jetzt wird es ernst bei der Bundestagswahl. Mein Wahlkreis ist 102 - Mühlheim, Höhenberg, Höhenhaus und so. Das ist wohl auch eine Sommeraktivität, das stimmt.

domradio: Eigentlich sind Sie Wissenschaftler. Wie sind Sie zur Politik gekommen?
Bennecke: Zufall. Ich habe vor einiger Zeit den Bundesvorsitzenden der Partei, Martin Sonnenborn, in Köln getroffen. So wurde ich Mitglied dieser kleinen, schmierigen Partei (lacht). Wenn wir die Wahlen gewinnen, werde ich übrigens Schattenminister für Gesundheit.

domradio: Wären Sie auch für CDU, SPD, Grüne oder FDP aktiv geworden?
Bennecke: Das glaube ich nicht. Ich fürchte meine politischen Ansichten sind da nicht kompatibel. Apropos SPD: Ich bin im selben Wahlkreis wie der Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Das wusste ich vorher gar nicht. Das wird ein Kampf Tarantula gegen Godzilla.

domradio: Jede Menge Sommerstress also in diesem Jahr. Ist der Sommer grundsätzlich eine bewegte Zeit für Sie?
Bennecke: Das ist die bewegteste Zeit, weil wir im Sommer die meisten faulen Leichen haben. Und außerdem sind noch die Studentenkurse. Die sind dann wirklich jeden Tag. Jeden Tag 16 Stunden - ohne Mittagspause!

domradio: Was ist Ihre erste Sommererinnerung?
Bennecke: Als Kind habe ich immer geschlafen, das haben mir meine Eltern erzählt. Auch am Strand habe ich mich wohl immer in den Schatten verzogen. Ich mag Hitze und Sonne nicht.

domradio: Sommerzeit ist auch Pilgerzeit. Sie haben vor einigen Jahren für das ZDF das so genannte "Blut-Wunder von Neapel" erforscht. Wie katholisch sind Sie?
Bennecke: Grundsätzlich bin ich katholisch groß geworden, ich war auch Messdiener. In Köln-Zollstock. Inzwischen bin ich aber eher ein Skeptiker, deshalb hat mich das ZDF damals auch mitgenommen. Ich finde alle Religionen interessant. Und ich kenne auch viele gut.

domradio: Haben Sie noch ein Sommer-Wunsch?
Bennecke: Möge es kühl und nieselig sein!

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