Papst empfängt Mostars Bischof Palic

Ging es um Medjugorje?

Papst Franziskus hat am Freitag Bischof Petar Palic von Mostar-Duvno in Bosnien und Herzegowina in Privataudienz empfangen. Worüber die beiden inhaltlich gesprochen haben, kann nur geahnt werden. War Medjugorje ein Thema?

Papst Franziskus betet (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus betet (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Beobachtern zufolge könnte es um die Lage in dem immer noch von Spannungen gekennzeichneten Land gegangen sein wie auch um die Lage am bosnischen Wallfahrtsort Medjugorje, der zur Diözese Mostar gehört. Palic (48) war im Juli 2020 zum Bischof dort ernannt worden.

Zu dem Marienwallfahrtsort Medjugorje können seit 2019 offizielle katholische Pilgerfahrten organisiert werden. Dies dürfe aber nicht als eine Anerkennung der angeblichen Wundererscheinungen ausgelegt werden, hieß es damals aus dem Vatikan.

ach jahrelangen Untersuchungen hatte der päpstliche Medjugorje-Delegat Erzbischof Henryk Hoser dem Papst 2017 sein Urteil über den Wallfahrtsort überreicht. Palics Vorgänger Ratko Peric ist ein erklärter Zweifler der Marienerscheinungen, die 1981 begonnen haben sollen.

Papst besorgt über politische und soziale Lage im Land

Auch die politische wie soziale Lage in Bosnien und Herzegowina und den Nachbarländern beobachtet der Papst mit Sorge. Dies betrifft einerseits nationalistische und konfessionelle Spannungen wie auch die Situation von Migranten und Flüchtlingen, die über die sogenannte Balkan-Route in die EU wollen. Im Juni 2015 hatte Franziskus Bosniens Hauptstadt Sarajewo besucht.

Palic selber hatte sich nach seinem Amtsantritt kritisch geäußert, die Menschen in der Region hätten die Kriege der 1990er Jahre im ehemaligen Jugoslawien zu sehr verdrängt und vergessen. In der Diözese Mostar gibt es zudem seit langer Zeit Spannungen zwischen der Diözesanleitung und dem Franziskanerorden in der Region. Diese betreffen auch Medjugorje; Medienberichten zufolge gab es zuletzt aber versöhnliche Töne.


Quelle:
KNA
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