Medjugorje

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Der bosnische Wallfahrtsort Medjugorje wurde durch erstmals 1981 berichtete Marienerscheinungen zum Ziel zahlreicher Pilger. Am 24. Juni 1981 sollen die Marienerscheinungen begonnen haben. Sechs Kinder berichteten damals, die Gottesmutter habe sich ihnen gezeigt, während sie Schafe hüteten. Die Erscheinungen dauern nach Angaben der inzwischen erwachsenen Seherinnen und Seher mit großer Häufigkeit weiter an. Sie sind verbunden mit Aussagen der "Gospa" (Herrin) zu kirchlichen und sonstigen Themen. 

Mitte Mai erlaubte der Papst offizielle katholische Wallfahrten, solange "keine Verwirrung oder Zweideutigkeit hinsichtlich der kirchlichen Lehre" entstehe. 2010 setzte Benedikt XVI. eine weitere, internationale Untersuchungskommission ein. 17 Experten rollten den Fall neu auf und befragten im Vatikan alle sechs Seher einzeln. Anfang 2014 übergab die Kommission ihr Abschlussgutachten. Es unterscheidet zwischen zwei Phasen: einer ersten, sehr frühen Phase womöglich authentischer Erscheinungen der ersten zehn Tage. Alles, was seitdem in einer "zweiten Phase" passiert ist, wird deutlich hinterfragt.

Über die Echtheit der Marienerscheinungen fällte der Vatikan bislang kein abschließendes Urteil. Papst Franziskus scheint nach eigenen Aussagen dahin zu tendieren, die frühesten Visionen als authentisch anzuerkennen. Die jetzige Entscheidung entspricht auch der Erwartung von Beobachtern, der Papst werde unabhängig von einer theologischen Bewertung der angeblichen Wunder einen Weg suchen, den Wallfahrtsbetrieb positiv zu begleiten. (KNA)