Polnischer Bischof Samiec kritisiert Reparationsforderungen

Versöhnung gefährdet

Die polnischen Forderungen nach Kriegsreparationen gefährden nach Worten eines hochrangigen Geistlichen die Versöhnung zwischen Deutschen und Polen. Ähnlich äußerte sich der deutsche Generalkonsul in Krakau.

Polnische Grenze / © Georg-Stefan Russew (dpa)
Polnische Grenze / © Georg-Stefan Russew ( dpa )

Der leitende Bischof der Evangelisch-Augsburgischen Kirche Polens, Jerzy Samiec, äußerte die Kritik am Montag bei einer Sitzung des Lutherischen Weltbundes [Vollversammlungsausschuss des deutschen Nationalkomitees zur Vorbereitung der diesjährigen Vollversammlung des Weltbundes im September in Krakau] in Krakau.

Menschen nicht weiter auseinanderbringen

Samiec warnte vor Tendenzen, die Menschen in Europa weiter auseinanderbrächten. Dazu zählte er etwa den Einzug rechtspopulistischer Parteien in die Parlamente. "Aufgabe der Kirchen sollte es sein, diese Tendenzen umzukehren."

Der deutsche Generalkonsul in Krakau, Michael Groß, nannte es "schwierig", wenn die polnische Regierungspartei PiS auf dem gemeinsamen Weg von Deutschen und Polen das Trennende in den Vordergrund stelle.

Aus Sicht der Bundesregierung sei die Frage der Reparationen "völkerrechtlich abgeschlossen". Das Vorgehen der PiS stelle eine gravierende Veränderung in den deutsch-polnischen Beziehungen dar, mit der man umgehen müsse.

Quelle:
KNA