Bischöfe verzeichnen geringe Resonanz auf Kirchenumfrage

Papier geht an den Vatikan

Nur wenige Katholiken in Deutschland haben sich laut Angaben der Deutschen Bischofskonferenz an einer Umfrage zur Lage der Kirche beteiligt. Der Bericht ist Teil der vom Papst ausgerufenen Weltsynode.

Bischöfe verzeichnen geringe Resonanz auf Kirchenumfrage (shutterstock)
Bischöfe verzeichnen geringe Resonanz auf Kirchenumfrage / ( shutterstock )

Die Rückmeldungen lägen "im untersten einstelligen Prozentbereich", heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht der Bischofskonferenz. Dessen ungeachtet sind laut Angaben aus den Bistümern "alle Gruppen der engagierten Gläubigen" vertreten: "Frauen und Männer, Kleriker und Laien, Hauptamtliche und Ehrenamtliche, junge und alte Menschen". Allerdings sei es kaum gelungen, enttäuschte und kirchenferne Menschen zu beteiligen.

Teil der Weltsynode

Der Bericht der Bischofskonferenz fasst die Ergebnisse der Umfrage auf 13 Seiten zusammen. Das Papier geht an den Vatikan und ist Teil der vom Papst ausgerufenen Weltsynode. Mit einem weltweiten synodalen Prozess will Franziskus in der katholischen Kirche vor allem einen anderen Umgangsstil etablieren. Auf diese Weise sollen Themen und Herausforderungen für Kirche und Christen benannt werden. Es geht unter anderem um die Frage, wie die Rolle von Laien in der Kirche gestärkt werden kann.

Die deutschen Katholiken, die an der Befragung teilnahmen, bemängeln unter anderem eine zu geringe Beteiligung von Laien, eine Ausgrenzung von Menschen, die wie schwule oder lesbische Paare nicht im Einklang mit der geltenden Lehre der Kirche leben, sowie eine oftmals unverständliche Sprache.

Grundlage für die zweite Vorbereitungsphase der Weltsynode

Zugleich vermissen sie die Stimme der Kirche in gesellschaftlichen Debatten und eine angstfreie und offene Aussprache innerhalb der Kirche zu umstrittenen Themen wie Fragen der Sexualität. Der Bericht der Bischofskonferenz weist überdies darauf hin, dass die Zahl derer, die sich innerhalb der Gemeinden engagieren, weiter abnimmt. Das betrifft sowohl Hauptamtliche, wie Priester und Pastoralreferentinnen und -referenten, aber auch Ehrenamtliche.

Die Berichte der nationalen Bischofskonferenzen sollen die Grundlage abgeben für die zweite Vorbereitungsphase der Weltsynode. In diesem Schritt sollen die Stimmungsbilder für jeden Kontinent zusammengefasst werden.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA
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