Menschen mit Behinderung tauschen sich zur Weltsynode aus

Beratungsergebnisse gehen nach Rom

In einer mehrstündigen Onlinesitzung haben sich Menschen mit Behinderungen aus aller Welt über die laufende Weltsynode ausgetauscht. Demnächst sollen sie gemeinsam ihre Erfahrungen als Kirchenmitglieder zu Papier bringen.

Ein blinder Mann sitzt mit seiner Frau in einer Kirchenbank / © Harald Oppitz (KNA)
Ein blinder Mann sitzt mit seiner Frau in einer Kirchenbank / © Harald Oppitz ( KNA )

Wie die vatikanische Familienbehörde am Freitag mitteilte, waren unter den rund 30 Teilnehmern Menschen mit körperlichen sowie geistigen Behinderungen aus rund 20 Ländern, darunter aus der Ukraine und Liberia.

Alle Teilnehmer hätten sich in ihrer Sprache, darunter auch in Zeichensprache, über die Kernfrage der Synode unterhalten: Die Zukunft der Verkündigung der Kirche und der gemeinsame Beitrag aller Brüder und Schwestern.

Zu großem Dank verpflichtet

Der Leiter des ebenfalls an dem Treffen beteiligten Synodensekretariats, Kardinal Mario Grech, erklärte, er sei Menschen mit Behinderung zu großem Dank verpflichtet. Einer von ihnen habe ihn zu seiner priesterlichen Berufung geführt.

Kardinal Mario Grech / © Vatican Pool/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Mario Grech / © Vatican Pool/Romano Siciliani ( KNA )

In den kommenden Monaten sollen Menschen mit Behinderungen gemeinsam ihre Erfahrungen als Kirchenmitglieder zu Papier bringen. Das Dokument werde dann an das Generalsekretariat und von dort aus an die Bischöfe weitergeleitet, so die Mitteilung.

Umfragen unter Gläubigen weltweit

Zurzeit finden Umfragen unter Gläubigen in Bistümern weltweit statt.

Symbolbild Abstimmung / © Julia Steinbrecht (KNA)
Symbolbild Abstimmung / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Von den nationalen Bischofskonferenzen zusammengefasst gehen die Ergebnisse an den Vatikan. Auf deren Grundlage treten dann Bischöfe auf kontinentaler Ebene zu Beratungen zusammen.

Eine vorerst letzte Phase bildet die Synodenversammlung der Bischöfe im Oktober 2023 im Vatikan. Anschließend sollen die Früchte des weltweiten synodalen Prozesses in der Kirche vor Ort umgesetzt und weiter entwickelt werden.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

 

Quelle:
KNA