Erzbistum Luxemburg stellt Beitrag zur Weltsynode vor

Orientierung für die Zukunft

Das Erzbistum Luxemburg hat seinen Beitrag für die Weltsynode der katholischen Kirche vorgestellt. Der Bericht fasst zu den Schlüsselwörtern Partizipation, Gemeinschaft und Mission Kernwünsche zusammen.

Stadtansicht von Luxemburg mit der Kathedrale Notre-Dame / © Wolfgang Radtke (KNA)
Stadtansicht von Luxemburg mit der Kathedrale Notre-Dame / © Wolfgang Radtke ( KNA )

In das 16-seitige Papier flossen Rückmeldungen von rund 4.590 Frauen, Männern und Kindern aus dem ganzen Erzbistum ein. Ein von Kardinal Jean-Claude Hollerich beauftragtes Team aus zwei Mitarbeitern bereitete die Rückmeldungen auf und erstellte den Bericht.

Die, die Chancen sähen, nicht enttäuschen

Kardinal Jean-Claude Hollerich, Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) und Vizepräsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Jean-Claude Hollerich, Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) und Vizepräsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )

Kardinal Hollerich, dem bei der Weltsynode als Generalberichterstatter eine Schlüsselposition zukommt, betonte am Montag in Luxemburg: "Ich habe mich vollkommen zurückgenommen." Die Menschen seien befragt worden und er höre zu, was sie zur Zukunft der Kirche zu sagen hätten. Einzelpersonen und Gruppen konnten mit einem Fragebogen ihre Wünsche, Gedanken und Haltungen zur Kirche äußern. Außer auf Katholiken ging das Team auch auf der Kirche fern stehende Personen zu.

Der Bericht fasst zu den Schlüsselwörtern Partizipation, Gemeinschaft und Mission Kernwünsche zusammen. Unterschieden wird nach Themen, die sich auf Ebene der Diözese umsetzen lassen und solchen, die Aufgabe der Weltkirche sind. An zentralen Wünschen auf Ebene der Weltkirche nennt der Bericht unter anderem: Eine Änderung der Lehre zu Homosexualität, Öffnung der Ehe für alle, Aufhebung des Pflichtzölibats, außerdem echte Mitbestimmungsmöglichkeiten von Laien, etwa bei Bischofsernennungen oder Leitungsfunktionen.

Teammitarbeiter Jean-Louis Zeien betonte, der Bericht solle Orientierung für den Weg der Kirche in Luxemburg für die kommenden Jahre sein. Wichtig sei, diejenigen, die jetzt Chancen sähen, nicht zu enttäuschen - auch wenn sich nicht alle Wünsche umsetzen ließen und einige ein Thema für die Weltkirche seien.

Umsetzung auf diözesaner Ebene

Kardinal Hollerich sagte, er wolle über den Sommer mit kirchlichen Gremien beraten, welche Wünsche und Änderungen sich bereits auf diözesaner Ebene umsetzen ließen. Darüber hinaus lobte er den Prozess der Weltsynode: "Wir bekommen ein Instrumentarium an die Hand, wie Änderungen in der Kirche möglich sind", sagte er.

Die vor wenigen Tagen veröffentlichte kritische Vatikan-Erklärung zum Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, dem Synodalen Weg, wollte Hollerich nicht kommentieren. Das sei mit Blick auf seine Funktion als Generalberichterstatter der Weltsynode nicht angemessen. Er gab allerdings zu bedenken: "Positiv ist, dass die Schlussfolgerungen des Synodalen Wegs in Deutschland mit in die Weltsynode hineingegeben werden sollen." Darüber hinaus verwies er auf die unterschiedlichen Ansätze des Reformprozesses in Deutschland im Vergleich zur Weltsynode.

Quelle:
KNA