Zeugen Jehovas

Bezirkskongress der Zeugen Jehovas unter dem Motto Göttlicher Wille im September 1958 in Frankfurt. (KNA)
Bezirkskongress der Zeugen Jehovas unter dem Motto Göttlicher Wille im September 1958 in Frankfurt. / ( KNA )

Die Zeugen Jehovas sind eine hierarchisch organisierte Religionsgemeinschaft. Die Mitglieder wollen Zeugnis vom biblischen Gott geben, den sie Jehova nennen. Die Gemeinschaft versteht sich als christlich, wird von den christlichen Kirchen aber skeptisch gesehen. Ihre Anfänge liegen im 19. Jahrhundert in den USA. Weltweit hat sie nach eigenen Angaben über acht Millionen Mitglieder, in Deutschland rund 170.000.

Die Zeugen Jehovas pflegen keine Ökumene, also keinen Dialog mit den christlichen Kirchen, da sie sich als die einzig wahren Christen sehen. Besonders gegenüber der katholischen Kirche ist die Ablehnung groß.

Die Glaubenslehre der Gemeinschaft beruht laut der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen auf einer wörtlichen Auslegung biblischer Texte. Im Mittelpunkt steht die Erwartung des baldigen Weltuntergangs, den angeblich nur besonders fromme Menschen überleben.

Das Leben eines Zeugen Jehovas ist durch Vorgaben der leitenden Körperschaft in den USA streng geregelt. Hohe christliche Festtage wie Weihnachten, aber auch Geburtstage werden als "heidnisch" abgelehnt. Bluttransfusionen sind in den meisten Fällen verboten. Die Gemeinschaft respektiert Gesetze, hat aber eine kritische Haltung gegenüber dem Staat.

Die bekannteste Publikation ist der "Wachtturm". Mit der Zeitschrift und Gesprächen versuchen die Mitglieder, in der Öffentlichkeit oder auch bei Hausbesuchen zu missionieren.

Kritiker werfen der Gemeinschaft vor, von ihren Anhängern blinden Gehorsam zu erwarten und für kritische Einwände keinen Raum zu lassen.