Trauerfeier für Opfer des Amoklaufs in Hamburg geplant

Gemeinsames Gedenken

Für die Opfer der Amoktat bei einer Versammlung der Zeugen Jehovas in Hamburg soll am Sonntag es eine ökumenische Trauerfeier geben. Erzbischof Stefan Heße und Bischöfin Kirsten Fehrs nehmen am Gottesdienst in Sankt Petri teil.

Nach dem Amoklauf in Hamburg / © Christian Charisius (dpa)
Nach dem Amoklauf in Hamburg / © Christian Charisius ( dpa )

Das teilten das katholische Erzbistum Hamburg, die evangelische Nordkirche und die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen am Mittwoch als Veranstalter mit. Die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas sei zu der Feier eingeladen worden.

Amoktat in Hamburg-Alsterdorf

Am vergangenen Donnerstagabend hatte ein 35-jähriges ehemaliges Mitglied der Gemeinschaft in Hamburg-Alsterdorf sieben Menschen erschossen, darunter ein ungeborenes Kind. Dann tötete er sich selbst. Neun Menschen wurden bei der Amoktat verletzt.

Ermittlungen der Polizei zufolge hatte sich der Attentäter, der eine halbautomatische Waffe besaß, radikalisiert. Einige Hinweise darauf, etwa ein vom Attentäter verfasstes Buch, waren aber übersehen worden.

Zeugen Jehovas planen ebenfalls Trauerfeier

Ein Sprecher der Zeugen Jehovas hatte sich bereits am Dienstag empört gezeigt, dass seine Gemeinschaft an der Planung der Gedenkfeier nicht beteiligt sei. Die Veranstalter betonten indes: "Dieses Gedenken soll und kann keine Trauerfeier der Zeugen Jehovas ersetzen." Sie verwiesen in ihrer Ankündigung auf die Tradition der Fürbitte für andere, die in den christlichen Kirchen verbreitet sei.

Gedenken für Opfer und Hinterbliebene

In der Feier solle für die Opfer, die Verletzten, deren Angehörige sowie für die Helfer, Retter, Polizisten und Feuerwehrleute gebetet werden. "Ich trauere mit der Gemeinde der Zeugen Jehovas um die getöteten Menschen, auch wenn ich nicht ihren Glauben teile", erklärte Erzbischof Heße. "Die menschenverachtende Gewalttat am letzten Donnerstag hat ganz Hamburg tief erschüttert und viele Menschen fassungslos und traurig gemacht." Bischöfin Fehrs sagte, es brauche jetzt Raum, um Klage und Mitgefühl Ausdruck zu geben.

Quelle:
KNA