Zurückgetretener Eichstätter Bischof wird offiziell verabschiedet

Hanke wünscht sich schlichte Feier

Fast 19 Jahre lang leitete Bischof Gregor Maria Hanke das Bistum Eichstätt im Herzen Bayerns. An Pfingsten trat er überraschend zurück. Nun wird der Benediktiner offiziell verabschiedet, er selbst wünscht sich ein schlichtes Adieu.

Gregor Maria Hanke, bis Juni 2025 Bischof von Eichstätt / © Dieter Mayr (KNA)
Gregor Maria Hanke, bis Juni 2025 Bischof von Eichstätt / © Dieter Mayr ( KNA )

Der zurückgetretene Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke, wird an diesem Sonntag offiziell verabschiedet. Für 10 Uhr ist ein Festgottesdienst im Eichstätter Dom geplant. Danach können die Gläubigen Hanke auf dem Pater-Philipp Jeningen-Platz neben der Kathedrale persönlich begegnen.

Hanke, am 2. Juli 71 Jahre alt geworden, hatte im Vorfeld explizit keine große Zeremonie zu seinem Ausscheiden aus dem Amt gewünscht. "Angesichts der gegenwärtigen Lage der Kirche erachte ich einen schlichten Abschied als angemessene Form", so Hanke in einem Brief an die Mitarbeitenden der Diözese. 

Noch eine Vesper um 18 Uhr 

Sein Abschied fällt nun in die diesjährige Willibalds-Festwoche zu Ehren des Eichstätter Bistumspatrons. Am Sonntagabend soll Hanke zudem noch um 18 Uhr im Dom eine Vesper gestalten; dazu haben sich der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl und der Würzburger Bischof Franz Jung angekündigt.

Der Benediktiner Gregor Maria Hanke hatte das im Herzen Bayerns gelegene Bistum Eichstätt seit Dezember 2006 geleitet. Zum 8. Juni ließ er sich auf eigenen Wunsch vom Bischofsamt entbinden. In der Regel bieten Bischöfe ihren Rücktritt dem Papst erst mit ihrem 75. Geburtstag an. 

Als Grund nannte Hanke unter anderem eine "innere Ermüdung". Kurz vor Weihnachten hatte es bei ihm nach einer Routineoperation "ernste Komplikationen" gegeben. Rund sechs Wochen Auszeit waren die Folge.

Ziel unbekannt

Der ehemalige Abt von Plankstetten in der Oberpfalz möchte nach eigenen Angaben nicht sofort in sein Heimatkloster zurückkehren. Für einige Zeit will er demnach außerhalb des Bistums als einfacher Pater seelsorgerisch tätig sein. Wohin genau es ihn zieht, ließ Hanke offen.

Im Bistum Eichstätt befasst sich nun das Domkapitel unter Einbezug kirchlicher Laiengruppen mit der Suche nach einem neuen Bischof. Das Domkapitel ist ein Gremium von Priestern, das die Gottesdienste im Dom mitgestaltet und an der Leitung und Verwaltung der Diözese beteiligt ist. Es erstellt schließlich eine Kandidatenliste, die über den päpstlichen Botschafter an den Vatikan geht. 

Dazu kommen weitere Vorschläge aus den anderen bayerischen Bistümern. Letztlich ist der Papst aber nicht daran gebunden. Bei politischen Bedenken hat die bayerische Staatsregierung ein Vetorecht. Wann mit einem neuen Bischof in Eichstätt zu rechnen ist, ist unklar.

Bistum Eichstätt

Das katholische Bistum Eichstätt erstreckt sich auf einer Fläche von 6.025 Quadratkilometern. In vseinen 271 Pfarrgemeinden leben aktuell rund 342.000 Katholikinnen und Katholiken, das sind gut ein Drittel der Gesamtbevölkerung im Bistumsgebiet. 

Die historischen Wurzeln des Bistums reichen bis ins 8. Jahrhundert zurück. 740 wurde Willibald († 787), ein angelsächsischer Mönch, von Bonifatius in Eichstätt zum Priester und 741 in Sülzenbrücken bei Erfurt zum Bischof geweiht. Bischofsweihe und endgültige Niederlassung in Eichstätt markieren die Anfänge des Bistums.

Eichstätter Dom / © Armin Weigel (dpa)
Eichstätter Dom / © Armin Weigel ( dpa )
Quelle:
KNA