Nach dem überraschenden Rücktritt des bisherigen Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke (70) haben ihm zahlreiche Kirchenleute für sein Wirken gedankt. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hob besonders dessen Engagement in der Kommission für Ehe und Familie und der Kommission für Wissenschaft und Kultur der Deutschen Bischofskonferenz hervor sowie im weltkirchlichen Bereich.

Dem Reformprozess Synodaler Weg stand Hanke bis zuletzt kritisch gegenüber. Angesichts dieser Differenzen schlug Bätzing versöhnliche Töne an: "Bei allen Spannungen" wolle er Hanke für dessen "Mitgehen auf dem Synodalen Weg der Kirche in Deutschland danken. Ich weiß, dass Du Dich damit zunehmend schwergetan hast, aber Deine aktive Präsenz bei den Synodalversammlungen möchte ich an dieser Stelle eigens benennen."
Dank aus den umliegenden Bistümern
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx würdigte Hanke als "engagierten Seelsorger im Dienst des Evangeliums". Der Einsatz für Ökologie und Nachhaltigkeit sowie die Anliegen der Landwirtschaft seien für Hanke schon in seiner Zeit als Abt der Abtei Plankstetten Herzensangelegenheiten gewesen, fügte der Erzbischof hinzu. Zudem erinnerte er an den Einsatz Hankes für die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, für die er in seiner Zeit als Bischof in verschiedenen führenden Funktionen tätig gewesen war.

Der Würzburger Bischof Franz Jung erklärte am Sonntagabend, er wünsche Hanke "den Trost und die Kraft des Heiligen Geistes, der ihn bei seinen nächsten Schritten begleiten möge".
Wie aus der Mitteilung des Bistums hervorgeht, dankte er ihm zudem für "seinen bischöflichen Dienst und unser vertrauensvolles Miteinander in der Metropolie und der Freisinger Bischofskonferenz".
In der Freisinger Bischofskonferenz beraten sich die Bischöfe der sieben bayerischen Bistümer. Eine Metropolie ist eine Kirchenprovinz, zu der mehrere Bistümer gehören.
Offenes Ohr für Hochschul-Anliegen
Die Präsidentin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Gabriele Gien, dankte Hanke für seinen Einsatz für die Hochschule.

Er habe immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Einrichtung gehabt, habe sich als deren Fürsprecher verstanden und ihr auch mit Rat und Tat zur Seite gestanden, so Gien. Auch das gemeinsame Anliegen der Nachhaltigkeit an der Uni und im Bistum Eichstätt hob sie hervor.
Am Pfingstsonntag hatten der Vatikan und das Bistum Eichstätt den Rücktritt Hankes auf dessen Wunsch bekanntgegeben. Der Benediktiner will sich in Zukunft als einfacher Ordensmann wieder mehr auf die Seelsorge konzentrieren.