Düsseldorfer Seelsorgeeinheit feiert Heiligabend Open-Air

"Wir singen und beten uns warm"

Volle Kirchen wird es coronabedingt auch in diesem Jahr an Heiligabend nicht geben. Im Gemeindeverbund Düsseldorfer Rheinbogen werden darum einige Gottesdienste nach draußen an die frische Luft verlegt, weiß Martin Kürble.

Stühle werden für einen Freiluftgottesdienst aufgestellt / © Lars Berg (KNA)
Stühle werden für einen Freiluftgottesdienst aufgestellt / © Lars Berg ( KNA )

DOMRADIO.DE: In Ihren Kirchen sind an den Weihnachtstagen keine Plätze mehr frei?

Martin Kürble (Pastoralreferent in der Seelsorgeeinheit Düsseldorfer Rheinbogen): In den Kirchen sind tatsächlich keine Plätze mehr frei. Aber draußen geht eine Menge.

DOMRADIO.DE: Von wie vielen Besuchern pro Gottesdienst reden wir da in der Kirche?

Kürble: In der Kirche sind es zwischen 60 und 70 Einheiten. Wir gucken jetzt schon bei den Voranmeldungen auch noch mal, wo wir Familiengruppen haben, also wo Leute ohnehin zusammensitzen. Das ergibt natürlich noch mal ein bisschen mehr Möglichkeiten. Wir landen am Ende bei bei 80, 90, maximal 100 Personen in der Kirche.

DOMRADIO.DE: Also die Kirchen sind gut gefüllt, soweit das eben geht. Deshalb gehen Sie raus an die frische Luft mit dem Motto "Kein Platz in der Herberge - Weihnachten findet statt". Ökumenische Open-Air-Gottesdienste an Heiligabend in Himmelgeist und in Wersten. Was haben Sie da genau vor?

Kürble: Wir gehen an große, schöne Plätze zusammen mit den evangelischen Freunden und werden da das, was wir normalerweise in den Kirchen im Nachmittagsbereich gefeiert haben, also Gottesdienste für Familien, die klassischen Krippenfeiern gemeinsam begehen. Wir gehen also jetzt mit Abstand und coronasicher an die frische Luft.

DOMRADIO.DE: Wie viele Gottesdienste werden das am Heiligabend sein?

Kürble: Das sind insgesamt vier hintereinander an zwei Orten, also zwei mal zwei. Weil wir auch da gesagt haben, dass wir nicht möchten, dass alle gleichzeitig kommen, sondern dass wirklich auch Abstand gehalten werden kann und sich das Ganze entzerrt. Deswegen also an zwei Orten jeweils zwei Gottesdienste.

DOMRADIO.DE: Kann dann kommen, wer will? Man muss sich nicht vorher anmelden oder wie machen Sie das?

Kürble: Eine Anmeldung ist vorher nicht nötig. Wir haben aber auch diese Gottesdienste unter die 3G-Regel gestellt. Das heißt, das werden wir am Eingang auch kontrollieren. Aber ansonsten kann da tatsächlich jeder kommen. Das gibt allen, die kein Ticket mehr für die Kirche bekommen haben, nochmal die Möglichkeit, Heiligabend einen Gottesdienst mit uns zu feiern.

DOMRADIO.DE: Die Planung für solche Open-Air-Gottesdienste gab es bei Ihnen schon im letzten Jahr. Dann kam der Lockdown und alles wurde abgesagt. Konnten Sie die Pläne vom letzten Jahr jetzt einfach so wieder aus der Schublade holen?

Kürble: Bei uns ist die Planung tatsächlich schon seit ungefähr anderthalb Jahren in Fahrt. Wir haben die Pläne nicht eins zu eins rausgeholt, denn wir waren letztes Jahr noch von einem weiteren Ort ausgegangen. Manches hat sich im Gegensatz zum letzten Jahr einfach auch im Bewusstsein und in der Thematik noch mal verändert.

Wir sind jetzt im zweiten Jahr der Pandemie und manches fühlt sich einfach anders an. Deswegen haben wir einiges an der Logistik einfach rausgeholt. Aber inhaltlich haben wir es schon auch noch mal neu geplant.

DOMRADIO.DE: Heute ist es noch relativ mild, der Weihnachtswetter-Trend ist dann wohl eher kälter. Also dick einpacken und dann steht der Open-Air-Weihnacht nichts im Weg?

Kürble: Ich finde, es gehört ja auch ein bisschen Kälte dazu, wenn wir draußen zusammen feiern und singen und beten. Da hätte ich gar nichts gegen. Gerne ein bisschen winterlich und dann singen und beten wir uns warm.

Das Interview führte Carsten Döpp.


Martin Kürble (privat)
Quelle:
DR
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