Vatikan verschiebt internationalen Bildungsgipfel

Wieder Corona-Alarm

Wegen des Coronavirus hat der Vatikan eine für Mai geplante internationale Veranstaltung zu Bildung und Erziehung in den Oktober verschoben. Bei dem Treffen beraten unterschiedliche Akteure aus dem Bildungssektor über ganzheitliche Erziehung. 

Unterricht (dpa)
Unterricht / ( dpa )

Wie die zuständige Bildungsbehörde am Dienstag mitteilte, habe man sich wegen anhaltender Unsicherheit über die Ausbreitung des Virus wie auch wegen Beschränkungen durch Behörden weltweit dazu entschlossen. Die Veranstaltungen und Konferenzen zu dem geplanten "Global Compact on Education" wurden demnach auf den 11. bis 18. Oktober verschoben. 

Vernetzung zwecks ganzheitlicher Erziehung 

Bei dem Treffen im Oktober sollen sich unterschiedliche Akteure in Sachen Erziehung stärker vernetzen. Für den 15. Oktober ist die Unterzeichnung eines Paktes vorgesehen, in dem Verantwortungsträger des Bildungs- und Erziehungswesens aus aller Welt Grundsätze einer ganzheitlichen Erziehung öffentlichkeitswirksam bekräftigen. Bereits im Februar diesen Jahres waren Experten im Vatikan zusammengekommen, um über eine gerechte und menschliche Schulbildung zu beraten. 

Dem Programm zufolge erörtern die knapp 30 internationalen Experten der Tagung "Education: The Global Compact" Möglichkeiten, Bildung in öffentlichen Schulen gerechter und menschlicher zu machen. Dazu müsse Unterricht für mehr Beteiligung und Erfüllung sorgen. Ein weiteres Anliegen sei eine bessere Ausrichtung der Schuldbildung an den Bedürfnissen der Wirtschaft sowie der jeweiligen Gesellschaft.

Bildung gerechter und menschlicher machen

Das Programmheft nannte insbesondere drei Themen: Verbesserung primärer Schulbildung in ärmeren Ländern, die Integration junger Migranten in das Bildungssystem der Aufnahmeländer sowie Maßnahmen gegen Langeweile und Teilnahmslosigkeit vieler Schüler in reicheren Ländern.

In einem Grußwort hatte Papst Franziskus im September die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kongresses dazu ein, die Zukunft des Planente zu gestalten und gemeinsam die Herausforderungen anzugehen. Für jede Veränderung brauche es einen Lernprozess. Man müsse die Talente aller darauf verwenden, um für das gemeinsame Haus zu sorgen und eine solidarische Gesellschaft und Willkommenskultur zu schaffen. 

Für Franziskus ist Erziehung eine Aufgabe für alle. Doch Staat, Familie und Schulen würden vielfach der Verantwortung aus dem Weg gehen. Der "Bildungspakt" zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren sei in einer Krise. Deshalb fordert der Papst einen "revolutionären Bildungspakt", um die Menschheit für künftige Herausforderungen zu wappnen. 

 


Quelle:
KNA
Mehr zum Thema