Papst besorgt über Bildung

"Verantwortung nicht abschieben"

Erziehung ist eine Aufgabe für alle, findet Papst Franziskus. Doch Staat, Familie und Schulen delegierten ihre Aufgaben gerne an andere weiter. Der Verantwortung würden viele derzeit aus dem Weg gehen, moniert der Papst in einer Rede.

Kinder auf dem Weg in die Schule / © Maja Hitij (dpa)
Kinder auf dem Weg in die Schule / © Maja Hitij ( dpa )

Der "Bildungspakt" zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren ist in einer Krise. Das ist zumindest die Einschätzung von Papst Franziskus. Familien, Bildungseinrichtungen und der Staat delegierten ihre Erziehungsaufgabe jeweils an andere und entzögen sich ihrer Verantwortung, sagte das Kirchenoberhaupt am Freitag im Vatikan.

Mitbestimmend dafür seien unter anderem wachsende soziale Ungleichheit, aber auch Folgen des Klimawandels. Ungeachtet der Entwicklungsziele der Vereinten Nationen und der Fortschritte in einzelnen Ländern gebe es global noch keine gleichen Bildungschancen, beklagte der Papst vor Teilnehmern eines Workshops der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften. Armut, Diskriminierung, der Klimawandel und eine "Globalisierung der Gleichgültigkeit" sowie Ausbeutung behinderten Millionen Kinder in ihrer Entfaltung. Damit blieben zugleich die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung unerreichbar. Franziskus mahnte einen neuen Bildungspakt mit geeinten Kräften an.

Abschluss eines zweitägigen Workshops 

Dazu brauche es eine Integration von Lehrfächern, Kultur, Sport, Wissenschaft und Freizeit. Nötig sei auch die Überwindung des eigenen engen Horizonts und Respekt vor allen Traditionen. Junge Menschen müssten ihr Selbstverständnis in der Begegnung mit kultureller Vielfalt und Kulturwandel entwickeln. Darüber könne eine "Kultur des Dialogs" und der Toleranz entstehen, so der Papst. Franziskus äußerte sich zum Abschluss eines zweitägigen Workshops unter dem Titel "Education: The Global Compact".


Quelle:
KNA