Wann reist der Papst in die Ukraine?

"Warte auf den richtigen Moment"

Papst Franziskus will in das Kriegsland Ukraine reisen, wartet nach eigenen Worten aber noch auf den richtigen Moment. Dies antwortete er am Samstag laut einem Bericht des Portals "Vatican News" auf die Frage eines ukrainischen Kindes.

Papst Franziskus mit Kindern der Initiative "Vorhof der Kinder" im Damaskushof des Apostolischen Palastes im Vatikan / © Vatican Media (KNA)
Papst Franziskus mit Kindern der Initiative "Vorhof der Kinder" im Damaskushof des Apostolischen Palastes im Vatikan / © Vatican Media ( KNA )

Das Kirchenoberhaupt äußerte sich bei einer Begegnung mit rund 160 behinderten Kindern auf dem Damasushof im Vatikan. Auch eine Gruppe Flüchtlinge aus der Ukraine war bei dem Treffen zugegen.

Gespräch mit ukrainischen Behörden

Der Papst sagte den Angaben zufolge, dass er bald mit den ukrainischen Behörden sprechen werde, um die Möglichkeiten einer Reise zu erörtern. Vor einigen Wochen hatte er in einem Interview trotz zahlreicher Einladungen und Bitten aus dem Kriegsgebiet gesagt: "Ich spüre, dass ich nicht gehen sollte. Zuerst muss ich nach Moskau gehen, zuerst muss ich Putin treffen."

Das Treffen zwischen Franziskus und den benachteiligten Kindern wurde von der vatikanischen Initiative "Vorhof der Völker" organisiert, die sich seit Jahren für den Dialog zwischen Glaubenden und Nichtglaubenden einsetzt. Zu den Teilnehmern früherer Ausgaben des "Vorhofs der Kinder" gehörten etwa Betroffene des Brückeneinsturzes 2018 von Genua.

Papst empfängt Helfer von deutschem Verein "Casa Hogar"

Zudem hat Franziskus am Samstag Vertreter des in Bonn ansässigen Hilfsvereins "Casa Hogar" empfangen. Der Arzt und Gründer Theodor Rüber (34) sprach im Anschluss gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) von einem "besonderen Moment". Das Kirchenoberhaupt habe wegen anhaltender Knieprobleme zwar im Rollstuhl sitzen müssen, sei aber "locker" und "freundlich" gewesen.

"Casa Hogar" engagiert sich seit sechs Jahren mit verschiedenen Projekten für die Bevölkerung in der kolumbianischen Unruheprovinz Choco. In der von Armut und Drogenkriminalität geprägten Region hat sich die humanitäre Lage zuletzt weiter zugespitzt.

Theodor Rüber und seine rund 120 Mitstreiter von "Casa Hogar" setzen sich vor allem für die Bildung und den Schutz von Mädchen und Frauen ein. Zu diesem Zweck betreiben sie unter anderem ein Wohnheim und eine Schule in Choco. Der Papst ermutigte die Helfer, ihr Engagement fortzusetzen. Laut Rüber sagte der 85-Jährige: "Will man eine Gesellschaft verändern, muss man bei den Frauen anfangen."

Quelle:
KNA
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