Der italienische Jurist und Moraltheologe Alfons von Liguori (1696-1787) sei ein "Vater der Barmherzigkeit" gewesen, so der Papst in einer Botschaft am Dienstag zum 150. Jahrestag der Erhebung des Heiligen zum Kirchenlehrer ("Doctor Ecclesiae").
Von einem gewissen Rigorismus zum "Vater der Barmherzigkeit"
Liguori sei zunächst von einem gewissen Rigorismus geprägt gewesen, habe aber später einen "barmherzigen Ansatz" entwickelt, so Franziskus. Dadurch habe sich eine "Dynamik" entfaltet, die viele Menschen angezogen habe. In theologischen Auseinandersetzungen habe er "die Vernunft der Autorität vorgezogen"; und als "Anwalt der Letzten" habe sich Alfons von Liguori besonders für die Schwächsten der Gesellschaft eingesetzt.
Daraus könne man wichtige Lehren für die heutige Zeit ziehen, betonte der Papst. Die Moraltheologie dürfe sich nicht scheuen, "den Schrei der Geringsten aufzugreifen und zu ihrem eigenen zu machen". Alle Moraltheologen, Missionare und Beichtväter seien aufgerufen, "hinauszugehen, um die schwachen Brüder und Schwestern unserer Gesellschaft zu treffen".