"Viele verlieren ihr Leben an unseren Grenzen", klagte Papst Franziskus beim Mittagsgebet am ersten Adventssonntag auf dem Petersplatz. Konkret sprach er die Situation im Ärmelkanal, an der belarussischen Grenze sowie im Mittelmeer an.
Franziskus erinnert an Schicksal der Migranten
Es bereite ihm "großen Schmerz", an die Betroffenen zu denken, von denen viele Kinder seien, so das Kirchenoberhaupt. Zahllose Menschen versuchten, das Meer zu überqueren auf der Suche nach einem Land des Wohlstands. Doch etliche von ihnen fänden nur ein Grab.
Franziskus erwähnte auch das Schicksal all jener, die nach Nordafrika zurückgeführt, von Menschenhändlern versklavt und gefoltert würden. Allen Migranten in solchen Situationen sicherte er Gebet und Nähe zu. Er erneuere zudem seinen Appell an die internationale Gemeinschaft, menschliche Lösungen für diese Probleme zu finden.
Reise nach Zypern und Griechenland
Am Donnerstag (2. bis 6. Dezember) reist Franziskus nach Zypern und Griechenland. Dort sind auch Treffen mit Migranten und Flüchtlingen geplant, unter anderem auf der Insel Lesbos. Die Flüchtlingslager dort hatte Franziskus bereits im April 2016 besucht.
Termin an der Mariensäule abgesagt
Wegen der Corona-Lage sagte Franziskus sein öffentliches Gebet in Roms Innenstadt zum Feiertag Mariä Empfängnis (8. Dezember) ab. Traditionell betet er an der Mariensäule auf der Piazza di Spagna nahe der Spanischen Treppe. Mit der Absage wolle man Menschenansammlungen und die Gefahr für Ansteckungen mit dem Coronavirus vermeiden, erklärte der Heilige Stuhl am Samstagabend. Der Papst werde die Andacht stattdessen privat abhalten. Auch im Vorjahr hatte er den Termin wegen Corona im Vorfeld gestrichen, fuhr am Tag des Hochfests dann aber unerwartet in den frühen Morgenstunden zu der Marienstatue.