Papst ruft zu Vertrauen in Heilsversprechen Gottes auf

"Evangelium enttäuscht niemals"

Papst Franziskus hat die Christen aufgefordert, trotz Krieg und Leid in der Welt am Heilsversprechen Gottes für die Menschheit festzuhalten. Am Bibelsonntag beauftragte der Papst zudem 40 Frauen und Männer zum Lektorendienst.

Papst Franziskus / © Gregorio Borgia/AP (dpa)
Papst Franziskus / © Gregorio Borgia/AP ( dpa )

Bei einem Gottesdienst im Petersdom sagte er am Sonntag: "Das Heil, das er uns schenkt, ist noch nicht vollständig verwirklicht; und doch werden Kriege, Ungerechtigkeit, Leid und Tod nicht das letzte Wort über die Völker der Erde und unsere Geschichte haben, denn das Evangelium ist ein lebendiges und verlässliches Wort, das niemals enttäuscht."

Anlass der Predigt war der Bibelsonntag, den die katholische Kirche seit 2020 immer Ende Januar feiert. In Deutschland wird dieser Tag als "Ökumenischer Bibelsonntag" von mehreren christlichen Konfessionen gemeinsam begangen.

Franziskus erklärte: "Die gesamte Bibel erinnert an Christus und sein Werk, und der Geist vergegenwärtigt es in unserem Leben und in der Geschichte." Gott rufe die Christen auf, "zu allen Zeiten und an allen Orten das Evangelium zu verkünden." Sie könnten "die Welt nach dem Willen Gottes verwandeln, der sie aus Liebe geschaffen und erlöst hat".

40 Lektoren beauftragt

Im Rahmen des Gottesdienstes im Petersdom beauftragte der Papst 40 Frauen und Männer aus mehreren Ländern zum Lektorendienst in der Kirche. Die neu ernannten Lektoren sollen von nun an in Gottesdiensten Texte aus der Bibel vorlesen.

Der Papst, der in diesem Monat ein besonders umfangreiches Programm an Gottesdiensten, Ansprachen und Begegnungen absolviert, hatte bei der Messe im Petersdom den Vorsitz. Er zeigte sich in guter gesundheitlicher Verfassung; beim Auszug aus dem Petersdom begrüßte er im Rollstuhl immer wieder persönlich einzelne Gläubige und Gruppen von Pilgern und unterhielt sich mit ihnen.

Die Feier am Altar zelebrierte Erzbischof Rino Fisichella. Er leitet im Vatikan die Abteilung für die Verkündigung der christlichen Botschaft, das sogenannte Evangelisierungs-Dikasterium. Mit ihm zelebrierte unter anderem der deutsche Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, der in dieser Behörde als Beauftragter für die Glaubensunterweisung (Katechese) arbeitet.

Die Bibel

Bibel ist die Schriftensammlung, die im Judentum und Christentum als Heilige Schrift gilt. Auf den Schriften fußt jeweils die Religionsausübung. Die Bibel des Judentums ist der dreiteilige Tanach, der aus der Tora, den Nevi’im und Ketuvim besteht. Diese Schriften entstanden seit etwa 1200 v. Chr. im Kulturraum der Levante und Vorderen Orient und wurden bis 135 n. Chr. kanonisiert. Das Christentum übernahm alle Bücher des Tanachs, ordnete sie anders an und stellte sie als Altes Testament (AT) dem Neuen Testament (NT) voran.

Eine Bibel liegt aufgeschlagen auf einem Tisch (KNA)
Eine Bibel liegt aufgeschlagen auf einem Tisch / ( KNA )
Quelle:
KNA