Papst warnt vor Machtkonzentration und Hass in den Medien

Franziskus will guten Journalismus

Viel Macht liegt bei wenigen Menschen. Papst Franziskus warnt in einer Botschaft an Journalisten vor Manipulation in Sozialen Medien. Er ruft dazu auf, die Geschichten zwischen den Zeilen zu erzählen.

Papst Franziskus spricht während eines Fluges mit Journalisten (Archivbild) / © Lola Gomez/CNS photo (KNA)
Papst Franziskus spricht während eines Fluges mit Journalisten (Archivbild) / © Lola Gomez/CNS photo ( KNA )

Mit Blick auf die Debatte um die politische Macht von Mediennetzwerken ruft Papst Franziskus die Medienschaffenden auf, die Wirklichkeit nicht auf Slogans zu reduzieren. 

Kommunikation erzeuge heute oft Angst, Verzweiflung, Vorurteile, Ressentiments, Fanatismus und sogar Hass, schrieb der Papst am Freitag in einer Botschaft zum Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel. Es gelte, Kommunikation zu entschärfen und von Aggressivität zu befreien. Guter Journalismus werde heute mehr denn je gebraucht.

Papst betont Verantwortung von Journalisten

Franziskus betont darin die Verantwortung von Journalisten in einer "von Desinformation und Polarisierung geprägten Zeit, in der einige wenige Machtzentren eine noch nie dagewesene Menge an Daten und Informationen kontrollieren". Soziale Medien trügen zu einer "Atomisierung der Interessen" bei; dadurch gehe die Fähigkeit verloren, für das Gemeinwohl zusammenzuarbeiten, einander zuzuhören und die Beweggründe des jeweils anderen zu verstehen.

Journalisten dürften nicht der Logik nachgeben, ein Feindbild aufzubauen und verbal gegen diesen Feind loszuschlagen. "Ich möchte euch daher ermutigen, die vielen Geschichten des Guten, die zwischen den Zeilen der Nachrichten verborgen sind, zu entdecken und zu erzählen", so der Papst. Dann könne Kommunikation dazu beitragen, Gemeinschaft zu schaffen.

Social Media/Soziale Medien

Der Begriff Social Media beschreibt Webseiten und Apps, über die Nutzer Inhalte kreieren sowie teilen und sich vernetzen können. Zentrales Merkmal von Social Media ist die Interaktivität. Soziale Interaktion zwischen Nutzern sowie kollaboratives Schreiben prägen den Online-Dialog, die sogenannte Many-to-many-Kommunikation. Nutzer erstellen Inhalte (User Generated Content), über die ein permanenter, zeitlich unbegrenzter Austausch mit anderen stattfindet.

Symbolbild: Jugendlicher mit Handy / © Angelika Warmuth (dpa)
Symbolbild: Jugendlicher mit Handy / © Angelika Warmuth ( dpa )
Quelle:
KNA