Papst Leo XIV. begrüßt neue Botschafter am Vatikan

Appell an das Gewissen

Der Vatikan unterhält zu mehr als 180 Staaten diplomatische Beziehungen. Das dort akkreditierte Diplomatische Korps wandelt sich. Dies war auch beim Antrittsbesuch von dreizehn neuen Botschaftern bei Papst Leo XIV. zu beobachten.

Papst Leo XIV. / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Knapp die Hälfte der 13 neuen Botschafter beim Heiligen Stuhl, die sich am Samstag dem Papst vorgestellt haben, sind Frauen. Das geht aus einer Mitteilung des vatikanischen Presseamtes hervor. Ihre Beglaubigungsschreiben überreichten am Samstag die neuen diplomatischen Vertreter von Finnland, Lettland, Moldawien, Usbekistan, Bahrain, Sri Lanka, Pakistan, Südafrika, Lesotho, Liberia, Thailand, Fidschi und Mikronesien. Sechs der 13 neu akkreditierten Botschafter sind Frauen.

Von einigen der neuen diplomatischen Vertreter gab der Heilige Stuhl diesmal außer Geschlecht und Familienstand auch die Religionszugehörigkeit bekannt. So hat etwa Sri Lanka eine Buddhistin, Liberia eine Baptistin und Finnland eine Lutheranerin nach Rom entsandt. Selbstmitteilungen über die Religionszugehörigkeit sind für die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Diplomaten nicht verpflichtend, manche geben sie jedoch von sich aus in ihrem Lebenslauf an.

Die Schwächsten im Mittelpunkt

In seiner auf Englisch vorgetragenen Ansprache an die neu akkreditierten Diplomaten sagte der Papst, dass gerade die Schwächsten am meisten unter den globalen Turbulenzen der Gegenwart litten. Deshalb werde "der Heilige Stuhl kein stiller Zuschauer angesichts ernster Ungleichheiten, Ungerechtigkeiten und Verletzungen grundlegender Menschenrechte" sein. Die Diplomatie des Heiligen Stuhls sei darauf ausgerichtet, dem Wohl der Menschheit zu dienen. Sie appelliere an das Gewissen und achte "auf die Stimmen der Armen, der Verletzlichen oder der an den Rand der Gesellschaft Gedrängten".

Vatikandiplomatie

Der Heilige Stuhl unterhält derzeit diplomatische Beziehungen zu 183 Staaten weltweit. Hinzu kommen die EU und der Souveräne Malteserorden. 88 Staaten sowie die EU und der Malteserorden lassen ihre Botschafter beim Heiligen Stuhl in Rom residieren. Ferner sind die Arabische Liga, die Internationale Organisation für Migration und das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR mit eigenen Gesandten beim Vatikan vertreten.

Vatikanflagge zwischen USA-Flaggen / © Michael Reynolds (dpa)
Vatikanflagge zwischen USA-Flaggen / © Michael Reynolds ( dpa )
Quelle:
KNA