Im Rahmen des umstrittenen Geheimabkommens zwischen China und dem Vatikan ist an diesem Freitag der neue Bischof von Xinxiang geweiht worden. Wie der Vatikan mitteilte, hatte der Papst den Priester Li Janlin bereits am 11. August ernannt – nach der üblichen Billigung der Kandidatur "im Rahmen des Provisorischen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China". Den Rücktritt des Vorgängers in Xinxiang, Joseph Zhang Weizhu, hatte Leo XIV. zuvor angenommen.
Vorgänger war Untergrundbischof
Der Grund für Zhangs Amtsaufgabe ist nicht bekannt, das für Bischöfe vorgesehene Rücktrittsalter von 75 Jahren hat der Geistliche noch nicht erreicht. Der chinesische Kirchenmann war einst heimlich von der Untergrundkirche ernannt worden. Mehrfach wurde er inhaftiert, sein aktueller Aufenthaltsort ist unbekannt. Sein Nachfolger Li Janlin gilt als parteitreu.
Über die einseitige Bestimmung zum Bischof durch die Behörden der Volksrepublik hatten asiatische Medien bereits im Mai berichtet. Die Ernennung soll während der Sedisvakanz stattgefunden haben, also in der Zeit zwischen dem Tod von Papst Franziskus und der Wahl von Leo XIV.
Umstrittenes Vorgehen
Seit Amtsantritt im Mai bestätigte Leo XIV. schon mehrfach von China ausgewählte Bischöfe. Geregelt ist dieses Vorgehen in einem seit 2018 bestehenden Geheimabkommen zwischen dem Vatikan und der Volksrepublik. Innerkirchlich gilt der zuletzt 2024 verlängerte Vertrag als umstritten. Kritiker zeigen sich besorgt um die Katholiken der Untergrundkirche und warnen vor einer Unterwerfung unter Pekings Herrschaft.