Kardinal Schönborn appelliert an Hilfsbereitschaft

"Hinschauen und helfen kann jeder"

Corona, Klimakrise und dazu Armut? Immer mehr Menschen blickten angesichts steigender Preisen sorgenvoll auf den Herbst, meint Kardinal Schönborn in seiner Freitagskolumne. Die Hilfsbereitschaft dürfe deshalb keine Sommerpause machen.

Symbolbild Armut und Reichtum / © N.Pipat (shutterstock)
Symbolbild Armut und Reichtum / © N.Pipat ( shutterstock )

Die "Teuerungen schlagen ein", betont der Wiener Kardinal Christoph Schönborn. Umso mehr gelte es, dem Sozialstaat dafür zu danken, der sich bemühe, "mit Rettungspaketen das Schlimmste abzufedern", so der Erzbischof der österreichischen Hauptstadt in seiner Freitagskolumne in der Gratiszeitung "Heute". Zudem dankte er den Hilfseinrichtungen wie der Caritas, die in Not geratene Menschen unterstützen.

 © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
© Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

"Was wir alle beitragen können: Die Hilfsbereitschaft darf keine Sommerpause machen. Wir können zwar nicht alle Probleme lösen, aber hinschauen und helfen, das kann jeder von uns", unterstrich der Erzbischof.

Enormer Andrang bei Schuldnerberatungen

Anlässlich der vielerorts startenden Ferien bedeute diese Zeit für viele ein Aufatmen. Doch immer mehr Menschen blickten mit Sorgen in den Herbst: "Die Preise steigen, Inflation und Teuerung setzen uns allen zu. Viele können sich das alltägliche Leben, die Grundnahrungsmittel kaum mehr leisten. Sie haben Schwierigkeiten, den Kühlschrank zu füllen, die Miete oder die hohen Strom- und Gasrechnungen zu zahlen", mahnte Schönborn.

Entsprechend würden Sozialkaufhäuser, Schuldnerberatungen und Hilfseinrichtungen einen enormen Andrang verzeichnen, so der Kardinal. Schönborn wörtlich: "Droht zu allem Übel, zu Corona-Krise und Klima-Krise, nun noch die Armutsfalle?" Die Hilfsbereitschaft dürfe deshalb nicht nachlassen.

Sorge wegen steigender Preise wächst

Immer mehr Menschen in Deutschland bekommen die anhaltend hohen Preise im Alltag zu spüren. Im am Freitag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer" gaben 40 Prozent der Befragten an, dass ihnen die Inflation persönlich große Probleme bereitet, Anfang April war das erst bei 34 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fall gewesen.

Steigende Lebensmittelpreise / © Denys Kurbatov (shutterstock)
Steigende Lebensmittelpreise / © Denys Kurbatov ( shutterstock )
Quelle:
KNA