Kardinal Bassetti hofft auf "Jahr der Solidarität"

Im großen Leid zusammenstehen

Kardinal Gualtiero Bassetti, Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz und von einer schweren Covid-Erkrankung genesen, erhofft von 2021 ein Jahr der Solidarität. Betroffen machen ihn manche Berichte von Priestern in der Corona-Zeit.

Kardinal Gualtiero Bassetti, Erzbischof von Perugia / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Gualtiero Bassetti, Erzbischof von Perugia / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

In den vergangenen Monaten hätten die Menschen ihre Fähigkeit gezeigt, "in großen Leiden und großen Unternehmungen zusammenzustehen". Die derzeitigen Herausforderungen ließen sich nur gemeinsam bewältigen. Darin könne die Kirche Vorbild sein für eine "Liebe, die über bloße Kooperation hinausgeht", schrieb der Kardinal in einem Gastbeitrag für die italienische Zeitschrift "Famiglia Cristiana" (Mittwoch).

Bassetti war Ende Oktober mit Covid-19 in die Universitätsklinik seiner Bischofsstadt Perugia eingeliefert worden und musste drei Wochen lang teils intensivmedizinisch behandelt werden. "Wenn ich jeden Abend die Infektionsstatistiken sehe, denke ich, dass die Zahlen in Wirklichkeit Gesichter von Männern und Frauen sind, mit Namen und einzigartigen, unwiederholbaren Geschichten", schrieb der Kardinal.

Betroffen von Berichten von Priestern

Ihn hätten Berichte von Priestern betroffen gemacht, die den Kranken kein Wort des Zuspruchs geben und in einigen Fällen nicht einmal Sterbende verabschieden konnten, so Bassetti. Daneben gebe es auch Krankenhausseelsorger, die einsamen Patienten Trost gespendet hätten, wenn sie keinen Besuch empfangen durften.


Kardinal Gualtiero Bassetti (l.) mit Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Gualtiero Bassetti (l.) mit Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA