Metropolit Hilarion überbringt Papst Glückwünsche aus Russland

"Im Geiste der Brüderlichkeit"

Ein erneutes Treffen von Papst Franziskus und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. rückt näher. Am Mittwoch sprachen der Außenbeauftragte des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion, und Franziskus über den möglichen Rahmen.

Papst Franziskus und Hilarion Alfejew / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus und Hilarion Alfejew / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Er hoffe, dass das Treffen 2022 stattfinden werde, sagte Hilarion anschließend der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA. "Wir konnten heute konkrete Termine und Orte besprechen, aber all dies unterliegt der Konkretisierung und Abstimmung."

Beidseitiger Wunsch nach Treffen

Hilarion sagte zudem der russischen Nachrichtenagentur Tass, Patriarch Kyrill würde sich gerne mit Papst Franziskus treffen. Er begründete das damit, dass die letzte Begegnung der beiden schon mehr als fünf Jahre zurückliege: "Es sind sich viele neue Themen angefallen." Franziskus habe ebenso wiederholt den Wunsch geäußert, Kyrill zu treffen, auch gegenüber ihm, so Hilarion.

Laut Einschätzung des Metropoliten werden die Kirchenoberhäupter "nicht über einige theologische Fragen sprechen, die Orthodoxe und Katholiken trennen, sondern vor allem darüber, wie Christen in der modernen Welt überleben können, in der sie Verfolgung, Gewalt und Lebensgefahr ausgesetzt sind".

"Menschliche und geistliche Antworten"

Das Gespräch "im Geiste der Brüderlichkeit" dauerte rund eine Stunde, wie der Vatikan mitteilte. Dabei sei eine Reihe von Themen besprochen worden, die Anlass zur Sorge seien und für die es eine Verpflichtung gebe, gemeinsam "menschliche und geistliche" Antworten zu finden.

Weiter erklärte der Vatikan, dass Hilarion dem Papst die Geburtstagsglückwünsche des russischen Patriarchen Kyrill I. überbracht habe. Franziskus habe wiederum "Gefühle der Zuneigung und Verbundenheit mit der russischen Kirch"e» ausgedrückt und an das gemeinsame Treffen der beiden 2016 erinnert.

Historisches Treffen 2016 auf Kuba

Franziskus hatte kürzlich zum Abschluss seiner Reise nach Zypern und Griechenland eine Begegnung mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. in Aussicht gestellt. Er wolle demnächst mit Metropolit Hilarion darüber sprechen, hatte der Pontifex auf dem Rückflug nach Rom gesagt.

Der Papst und Kyrill I. waren erstmals 2016 auf Kuba zu einem historischen Treffen zusammengekommen. Die Planungen für ein zweites Treffen gestalten sich vor allem aus politischen Gründen schwierig. Er selbst, so Franziskus, sei stets bereit, Kyrill privat zu begegnen: "Wir sagen uns die Dinge direkt ins Gesicht - aber als Brüder."


Quelle:
KNA