Erzbischof von Denver sieht Eucharistie als Zentrum des Glaubens

"Die Liebe zu Christus entdecken"

Direkt aus den USA ist Erzbischof Samuel Joseph Aquila zum Glaubensfestival "kommt & seht" angereist. Die Beziehung zu Christus sei kein Schalter, den man umlegt, sagt er. Sie wachse und vertiefe sich über das ganze Leben.

Erzbischof Samuel Joseph Aquila am Samstagmorgen während seiner Predigt auf dem "kommt & seht" Glaubensfestival. / © Gerald Mayer (DR)
Erzbischof Samuel Joseph Aquila am Samstagmorgen während seiner Predigt auf dem "kommt & seht" Glaubensfestival. / © Gerald Mayer ( DR )
Erzbischof Samuel Joseph Aquila (DR)
Erzbischof Samuel Joseph Aquila / ( DR )

DOMRADIO.DE: Sie sind extra über den Atlantik gekommen um am Glaubenskongress "kommt & seht" in Köln teilzunehmen. Der eucharistische Glaube wird in den USA oft anders gelebt als hier. Wie erleben Sie das? 

Samuel Joseph Aquila (Erzbischof von Denver): Ich sehe hier ein wirkliches Verlangen der Menschen Christus zu begegnen. Ich will ihnen helfen zu verstehen, dass sie in der Eucharistie die Liebe des auferstandenen Herren entdecken können. All das liegt begründet in den Lehren von Jesus Christus persönlich. Sehr deutlich finden wir das im sechsten Kapitel des Johannesevangeliums. Dort macht Jesus sehr klar, dass sein Leib und Blut zur wahren Nahrung des Menschen werden. Wir Menschen müssen diese Botschaft des Evangeliums nicht nur erkennen, sondern mit unserem Herzen sehen. Das hat Jesus seinen zwölf Aposteln als Botschaft mitgegeben. Viele Jünger haben ihn genau deshalb verlassen, aber sie sind geblieben. Petrus hat das mit seinen Worten bekräftigt: Wir glauben und sind überzeugt, dass du der Sohn Gottes bist. Genau diese Erkenntnis sind wir auch eingeladen zu teilen. Diese Wahrheit können wir nicht beweisen, aber wir können sie glauben. Ich glaube das, weil die Worte Christi für mich im wahrsten Sinne des Wortes glaubwürdig sind. 

DOMRADIO.DE: Beim Glaubensfestival spielt vor allem auch das persönliche Zeugnis eine Rolle. Welche Beziehung haben Sie ganz persönlich zur Eucharistie?

Aquila: Ich bin schon aufgewachsen mit dem Glauben, dass die Eucharistie in ganzer Fülle Körper, Geist, Seele und Göttlichkeit Jesu Christi verkörpert. Wir empfangen im Sakrament also wahrhaftig die zweite Person der Dreifaltigkeit. Für dieses Bewusstsein hat sich mein Herz über die Jahre immer mehr geöffnet. Das hat mich auch auf den Weg gebracht, Priester zu werden. Im Laufe meines priesterlichen Dienstes hat sich dieser Glaube nur noch verfestigt. 

Sie sehen also, das ist nicht ein Schalter, den man von heute auf morgen umlegt. Das eine Entwicklung, Jesu Christi immer näher zu kommen. In der Eucharistie können wir ihm begegnen und ihm zuhören, auch in den Texten des Evangeliums. Zu wissen, dass diese Präsenz wirklich real ist, macht einen großen Unterschied für mein persönliches Leben. 

DOMRADIO.DE: Sehen Sie einen Unterschied in der Spiritualität hier und in Ihrer Heimat in den USA?

Aquila: Kommt ganz drauf an, wen Sie fragen. Ich sehe durchaus, dass der Glaube an die Eucharistie schwächeln kann. Das sehe ich hier, wie ebenso bei einigen Katholiken in den USA. Es gibt einige, die das nur als Zeichen oder Symbol betrachten. Der große Wunsch von uns als Bischöfen in Amerika ist die Menschen dabei zu unterstützen, diese Liebe zu Christus zu entdecken, seinem Wort zu vertrauen – und sie dann wieder zu diesem Wort aus dem Johannesevangelium zu führen, dass die Eucharistie die wahre Präsenz Christi bedeutet.

DOMRADIO.DE: Da ist solch ein Festival sicher ein guter Schritt in Richtung Bewusstsein für die Menschen hier bei uns.

Aquila: Definitiv. Ein großer Schritt dahin, die wahre Bedeutung der Eucharistie zu verstehen. Das sehen wir in den Workshops und Vorträgen. Wie können wir unser Herz für Jesus öffnen, nicht nur unseren Verstand? Darum geht es.  

Das Interview führte Renardo Schlegelmilch.

Quelle:
DR

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