Erzbischof Gänswein kennt seine neue Aufgabe noch nicht

Nach Audienz bei Franziskus

Erzbischof Georg Gänswein, langjähriger Sekretär von Papst Benedikt XVI., weiß bisher nicht, was er künftig machen wird. Papst Franziskus habe noch keine Entscheidung getroffen, die seine Person betrifft.

Erzbischof Georg Gänswein / © Paul Haring (KNA)
Erzbischof Georg Gänswein / © Paul Haring ( KNA )

"Die neue Aufgabe, die auf mich wartet, ist mir noch nicht bekannt", sagte der 66-jährige Gänswein am Dienstagabend in München. Er bestätigte, dass ihn Franziskus am vergangenen Samstag in Audienz empfangen habe. Der Papst habe ihm dabei erklärt, noch keine Entscheidung bezüglich seiner Person getroffen zu haben; er brauche noch etwas Zeit. Gänsweins derzeitige Aufgabe ist es nach eigenen Worten als Testamentsvollstrecker, zu dem ihm Benedikt benannt habe, zu wirken: "Und da bin ich jetzt dabei."

Der Erzbischof äußerte sich anlässlich der Vorstellung seines nun in Deutsch im Herder-Verlag erschienenen Buches "Nichts als die Wahrheit. Mein Leben mit Benedikt XVI.". Angesprochen auf den Titel räumte er ein, dass dieser "verantwortungsvoll, auch ein bisschen angeberisch" sei. "Aber er ist ernst gemeint." Eine Anspielung auf die bischöflichen Wahlsprüche "Mitarbeiter der Wahrheit" (Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI., 1927-2022) und "Für die Wahrheit Zeugnis ablegen" (Gänswein) sei damit nicht verbunden.

Gänswein-Buch sorgt für Schlagzeilen

Auszüge aus einem Buch von Erzbischof Gänswein haben in italienischen Zeitungen für Schlagzeilen gesorgt. Die römische Tageszeitung "Il Messaggero" berichtete unter der Überschrift "Am Tag der Beerdigung ein Angriff von Georg gegen Bergoglio", dass Gänswein sich in dem Buch nachträglich über seine Beurlaubung durch Papst Franziskus beklage.

Erzbischof Georg Gänswein / © Paul Haring (KNA)
Erzbischof Georg Gänswein / © Paul Haring ( KNA )
Quelle:
KNA