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3. August-Woche: Hilfe der hl. Klara und Sternenfunkeln zu Maria Himmelfahrt

In einer kleinen Reihe beleuchtet "Wetterprophet" Bernhard Michels altes Wetterwissen und Bauernregeln. Zum Beispiel: "St. Laurentius kommt in finsterer Nacht, ganz sicher mit Sternschnuppen-Pracht "

 (DR)

"Das ist die Laurentiustränennacht zwischen dem 10 und 15. August. Da sind bei klarer Nacht Sternschnuppen zusehen. Es fallen bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde," schwärmt Bernhard Michels: "Und wenn man in einen klaren Sternehimmel sehen kann, ist das zwar im Moment scheint, heisst aber, dass sich das Wetter bald ändert und es Regen geben wird."

Wetterphänomene Wissenschaft und Bauernregeln

Wetterkapriolen narren selbst Wissenschaftler: Vorhersagen Tiefdruck- und Hochdruckgebiete ankündigen und großflächig Regengebiete oder wolkenlosen Himmel abbilden. Ob der Schauer dann wirklich im eigenen Garten runterkommt oder nicht, also lokale Wetterphänomene, kann man meistens nicht ablesen. Jedenfalls nicht am Wetterbericht.

Wie das Wetter im eigenen Umfeld wird, haben Bauern seit Jahrhunderten nicht nur beobachtet, sondern sie haben Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge mit Hilfe von Bauernregeln festgehalten und weitergegeben. Immer wieder werden von "Wetterpropheten" neue Zusammenhänge erkannt und gedeutet. Königskerze, Weinrebe oder Ameisenhügel – Wetterpropheten wagen anhand der ungewöhnlichsten Phänomene Vorhersagen.

Lostage der 3. August-Woche

Im bäuerlichen Arbeitsjahr folgte nach der Getreideernte ab Mitte August eine Zeit der „Brache“: Man ließ die Felder ruhen und säte nichts Neues aus. Au diese Weise verdorrten Unkraut und eingefurchte Halme am schnellsten, sodass man sie später unterpflügen konnte.
Im Laufe der Zeit haben sich Volksglaube, Wetterbeobachtungen und Wissen über die Natur zu Bauernregeln verwoben und mit bestimmten Tagen verbunden, den Lostagen. Von diesen sind die meisten Heiligengedenktage. Hier zwei aus dieser Woche:

12. August: hl. Klara

Klara (1194–1253) war adeliger Herkunft. Franz von Assisi gewann sie für das Armutsideal. In der Folge gründete sie mit weiteren Gefährtinnen die später Klarissen genannte Ordensgemeinschaft. Sie wurde bereits zwei Jahre nach ihrem Tod heiliggesprochen. Nach der Kalenderreform von 1969/70 ist der 11. August ihr Gedenktag. Sie ist Patronin der Wäscherinnen, Stickerinnen, Glaser, Glasmaler und Vergolder; der Blinden, der Telegrafen, Telefone und des Fernsehens sowie gegen Fieber und Augenleiden, bei schwerer Geburt sowie für gutes Wetter.

Wie Sankt Klara ist bestellt,
zumeist sich der Herbst verhält.

 

15. August: Mariä Himmelfahrt

Das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel (In Assumptione B. M. V.), auch „Hoher Frauentag“ genannt, feiert man seit 450 in der Ostkirche, für den Westen ist es seit dem  7. Jahrhundert bezeugt. 1950 wurde die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel von Papst Pius XII. zum Dogma erhoben. Maria ist an diesem Tag Patronin der Färber, Gerber, Sattler und Kinder sowie in jeglicher Not.

Schön Wetter zu Mariä Himmelfahrt,
verheißt uns Wein von bester Art.

Leuchten auf Mariä Himmelfahrt die Sterne,
dann hält sich das Wetter gerne.

 

(Zitate sind Auszug aus: Kurt Haberstich / Gerhard Hartmann, Wie Heilige unser Wetter bestimmen, topos premium Verlag / 20.60 €)


Bernhard Michels / © Heike Sicconi (DR)
Bernhard Michels / © Heike Sicconi ( DR )

Gläubige tragen bei Ziemetshausen (Bayern) bei der Wallfahrtskirche Maria Vesperbild bei der Lichterprozession eine Marienstatue.  / © Stefan Puchner (dpa)
Gläubige tragen bei Ziemetshausen (Bayern) bei der Wallfahrtskirche Maria Vesperbild bei der Lichterprozession eine Marienstatue. / © Stefan Puchner ( dpa )
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