Klaus Iohannis

Rumänischer Präsident Klaus Iohannis / © Maurizio Gambarini (dpa)

 Klaus Iohannis wurde in Sibiu/Hermannstadt am 13. Juni 1959 geboren. Er gehört der rumäniendeutschen Volksgruppe der Siebenbürger Sachsen an, betrachtet sich selbst als "ethnisch Deutscher und rumänischer Staatsbürger". Nach einem Physikstudium war er als Lehrer tätig. Ab 1990 gehörte er dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) an, im Jahr 2000 wurde er erstmals zum Bürgermeister seiner Heimatstadt gewählt.

Anfang 2013 schloss sich Iohannis der nationalliberalen PNL an, die ihn zum Vize-Vorsitzenden wählte. Im Juni 2014 wurde er zum Vorsitzenden der Partei, die ihn als Kandidaten der "Christlich-Liberalen Allianz", einem Wahlbündnis der PNL mit der Demokratisch-Liberalen Partei (PDL), für die Präsidentschaftswahlen im selben Jahr nominierte.

Iohannis setzte sich in einer Stichwahl durch und wurde am 21. Dezember 2014 als Präsident vereidigt. Der pro-europäische Politiker war als bürgerlicher Außenseiter mit dem Versprechen angetreten, die grassierende Korruption im Land zu bekämpfen, musste aber gegen viele Widerstände ankämpfen.

Die Europawahl Ende Mai verband er mit einem Referendum über die Justizreform im Land. Mit Erfolg: Die Rumänen sprachen sich mit überwältigender Mehrheit dafür aus, korrupte Amtspersonen konsequent zu bestrafen. Zwar war die Abstimmung nicht rechtsverbindlich, doch sie setzte die Regierung stark unter Druck.

Mitte Oktober brach die Regierung der sozialdemokratischen PSD, Nachfolgepartei der rumänischen Kommunisten, zusammen. Im November setzte sich Iohannis (60) dann erneut als Präsident durch.

Iohannis ist lutherischer Christ. Im Frühjahr besuchte Papst Franziskus das Land. Nach Vatikanangaben folgte er damit einer Einladung von Iohannis und der katholischen Kirche des Landes. Iohannis nannte den Papstbesuch seinerzeit eine "Ermutigung, einen Dienst für das Gemeinwohl zu leisten und zu einer gerechten Gesellschaft beizutragen". (KNA)