Benjamin Lassiwe

Religionsjournalist
Benjamin Lassiwe, Journalist / © Lassiwe (privat)
Benjamin Lassiwe, Journalist / © Lassiwe (privat)

Der Journalist Benjamin Lassiwe berichtet seit vielen Jahren über kirchliche Entwicklungen und gilt als präziser Beobachter für die Mechanismen der evangelischen Kirchenlandschaft. Lassiwe beschäftigt sich seit Langem mit der Frage, wie beide großen Kirchen in Deutschland mit Machtstrukturen, Missbrauchsaufarbeitung und gesellschaftlichen Erwartungen umgehen. 

Er beobachtet, dass die evangelische Kirche in Teilen als "moderner" wahrgenommen wird, etwa durch Gleichstellung in kirchlichen Ämtern oder die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare. Gleichzeitig macht er im DOMRADIO-Interview deutlich, dass diese Außenwahrnehmung nicht über tieferliegende Probleme hinwegtäuschen darf. Er kennt die evangelische Kirche nicht nur von außen, sondern auch "hinter den Kulissen" und weiß: Auch im Protestantismus gibt es Machtmissbrauch, strukturelle Versäumnisse und eine eigene Missbrauchsproblematik.

Wenn es um das Verhältnis zwischen evangelischer und katholischer Kirche geht, betont Lassiwe sowohl Nähe als auch Distanz. Er erinnert an gemeinsame Pilgerreisen von EKD-Rat und Bischofskonferenz, in deren Rahmen über Konfessionsgrenzen hinweg echte Freundschaften entstanden. Gleichzeitig spart er Konfliktfelder nicht aus, etwa Kritik an katholischen Leitungsfiguren, deren Verhalten das Ansehen von Kirche insgesamt belaste.

Besondere Aufmerksamkeit widmet Lassiwe der Missbrauchsaufarbeitung innerhalb der evangelischen Kirche. Er verweist auf Präventionsgesetze in den Landeskirchen, unabhängige Kommissionen und vor allem das Beteiligungsforum, in dem Betroffene ein Vetorecht besitzen. Zugleich warnt er davor, Missbrauch als rein katholisches Problem zu betrachten. "Sexuelle Gewalt findet überall dort statt, wo Kinder und Jugendliche sind", betont er. 

Stand:
Quelle:
DR

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