Tschechiens Kirchenrat suspendiert Orthodoxe wegen Haltung zu Moskau

"Vertrauens- und Kooperationsbruch"

Schon länger steht Tschechiens orthodoxe Kirche im Verdacht, mit Moskau zu kooperieren. Jetzt gab es erste Konsequenzen. Tschechiens Ökumenischer Kirchenrat hat die orthodoxe Kirche des Landes für ein Jahr suspendiert.

Panorama von Prag bei Sonnenuntergang mit Moldau und Prager Brücken. / © DaLiu (shutterstock)
Panorama von Prag bei Sonnenuntergang mit Moldau und Prager Brücken. / © DaLiu ( shutterstock )

Als Grund werden mögliche prorussische Aktivitäten genannt. Den Schritt begründete der Kirchenbund mit Sitz in Prag mit einem "schwerwiegenden Vertrauens- und Kooperationsbruch", wie tschechische Medien (Mittwoch) berichteten.

Es gebe Grund zur Annahme, dass die Orthodoxe Kirche der Tschechischen Länder und der Slowakei für prorussische Propaganda missbraucht werde, so der Rat. Auch ein direkter Einfluss Russlands sei nicht auszuschließen. Darüber hinaus bemängelten die ökumenischen Vertreter eine intransparente Finanzverwaltung der Kirche. Über dahingehende Versäumnisse habe das Kulturministerium den Kirchenrat informiert, berichtete Radio Prag.

Orthodoxe verteidigen sich

Orthodoxe Kirchenvertreter in der Tschechischen Republik verwahrten sich in der Vergangenheit wiederholt gegen Vorwürfe prorussischer Aktivitäten. Vielmehr sei die orthodoxe Kirche für Tausende geflüchteter Ukrainer in Prag, Brünn und anderen tschechischen Städten ein Zufluchtsort geworden.

Quelle:
KNA