DOMRADIO.DE: Sie ist ein absoluter Hingucker, eine BMW-Maschine ganz in weiß und von Papst Leo XIV. signiert. Gestern kam das sogenannte "Papst-Motorrad" bei Sotheby's in München unter den Hammer. Sie haben die Auktion organisiert und hatten sich vorher einen sechsstelligen Betrag gewünscht. Sind Sie zufrieden?
Thomas Draxler (Gründer der Motorradgruppe Jesus Biker): Ja, wir Jesus Biker sind alle zufrieden. Die Mission ist erfüllt. Wir haben einen sechsstelligen Betrag erreicht, sogar noch 30.000 Euro mehr. Es ist wunderbar. Wir haben das Projekt erfolgreich beendet.
DOMRADIO.DE: Wer hat die Papst-Maschine ersteigert?
Draxler: Ja, das war eine sehr große Überraschung. Das war jemand aus unserem Umfeld, aus unseren Reihen. Das war der Sanitäter, der uns 2019 auch nach Rom zu Papst Franziskus begleitet hat und jetzt 2025 zu Papst Leo XIV. Das ist ein ganz bescheidener Mensch. Wir waren ganz überrascht, dass er die Maschine ersteigert hat.
DOMRADIO.DE: Sie waren bei der Auktion in München dabei. War es ein harter Kampf um das Motorrad? Startgebot waren, glaube ich, 30.000 Euro. Haben Sie bei jedem Gebot mitgefiebert, dass es noch höher geht?
Draxler: In der Tat, da fiebert man mit. Es war eine tolle Stimmung und das wurde sehr gut präsentiert. Als dann die 100.000 Euro erreicht waren, haben wir ein bisschen durchgeatmet. Und dann ging es ja nochmal 30.000 Euro höher. Es war wunderbar und spannend, das Ganze.
DOMRADIO.DE: Was waren da für Menschen vor Ort?
Draxler: Also, die Halle war voll und ich glaube, das waren alles Millionäre und Milliardäre.
DOMRADIO.DE: Dann hätten die ja noch mehr bieten können...
Draxler: Das ist nicht passiert, da sind 70 weitere Fahrzeuge versteigert worden. Wir sind zufrieden mit diesem Betrag.
DOMRADIO.DE: Was passiert mit den 130.000 Euro?
Draxler: Den Erlös bekommt misso Österreich in Vertretung von Professor Pater Wallner. Dann geht das Ganze nach Madagaskar und dort werden Kinder aus Mica-Minen geholt. Mica ist ein Glitzerstoff, den Kinder unter sklavenähnlichen Bedingungen fördern. Und wir wollen möglichst viele Kinder aus dieser Sklavenarbeit heraus befreien.
DOMRADIO.DE: Wunderbar. Gibt es eine Reaktion aus dem Vatikan von Papst Leo oder erwarten Sie eine?
Draxler: Ich weiß es nicht. Wir sind noch begeistert von dem ganzen Tag. Wir haben auch ein bisschen gefeiert und dieses Gespräch ist das erste in der Außenwelt.
DOMRADIO.DE: Was haben Sie als nächstes geplant?
Draxler: Nach dem "Peace Ride" ist vor dem "Peace Ride", wir planen auch für 2026 einen. Nicht zum Papst, der Papst kriegt nur ein Motorrad, wenn er neu ist. Und unser Papst Leo ist sehr stabil, der hat ein langes Pontifikat. Wir suchen jetzt eine Person aus dem öffentlichen Leben, der wir wieder ein Motorrad basteln und bringen können.
DOMRADIO.DE: Haben Sie schon eine Idee?
Draxler: Ich habe sehr viele Journalisten befragt. Da sind ganz viele Namen genannt worden. Wir müssen mal schauen, wie es passt. Da sind Barack Obama und Trump genannt worden, Arnold Schwarzenegger, Peter Maffay. Da sind ganz viele Namen in den Raum geworfen worden.
Das Interview führte Carsten Döpp.