Ein von Papst Leo XIV. signiertes Motorrad wurde am Samstag bei RM Sotheby's in München versteigert. Die BMW R18 Transcontinental erzielte einen Verkaufspreis von 130.000 Euro. Dieser Betrag fließt vollständig an das Hilfswerk missio Österreich. Mit der Spende soll ein Projekt für Kinder in Madagaskar unterstützt werden.
Hinter der Spendenaktion steckt die Gruppe "Jesus Biker". Die christlichen Motorradfans haben die die Spendenaktion organisiert und das Motorrad nach Rom gefahren. Dort signierte der Heilige Vater die weiße Maschine. Vor der Versteigerung hoffte Claus Dempewolf, einer der Organisatoren der "Jesus-Biker", noch auf einen hohen Betrag: "Ich rechne mit einem sechsstelligen Betrag und hoffe natürlich auf eine möglichst hohe Endsumme", sagte er am Freitag gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur.
Das Interesse an der Versteigerung sei schon im Vorfeld groß gewesen, berichtete Dempewolf: "Interessenten haben sich sowohl telefonisch als auch persönlich bei uns und bei Sotheby's gemeldet." Die Jesus-Biker waren am Samstag wie geplant "mit einer kleinen Delegation nach München" gefahren und verfolgten die Auktion vor Ort.
Zuschlag für 130.000 Euro
Den Zuschlag bei der Auktion erhielt Helmut Volz aus dem unterfränkischen Leidersbach, der den "Peace-Ride" als Sanitäter des Roten Kreuzes begleitet hatte. "Es war mir ein Herzensanliegen, dass dieses Motorrad einen möglichst hohen Preis erzielt", sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Auch wenn er – ehrlich gesagt – noch nicht wisse, was er mit der Maschine vorhabe. Fürs Spazierenfahren sei das wertvolle Sammlerstück schließlich nicht geeignet.
Der Gründer der Motorradgruppe "Jesus Biker", Thomas Draxler, erklärte DOMRADIO.DE gegenüber im Interview, die "Jesus Biker" seien zufrieden: "Die Mission ist erfüllt. Wir haben einen sechsstelligen Betrag erreicht, sogar noch 30.000 Euro mehr. Es ist wunderbar. Wir haben das Projekt erfolgreich beendet", so Draxler.
Die Päpstlichen Missionswerke in Österreich bezeichneten die Versteigerung als Erfolg. "Ich danke den 'Jesus Bikern' für diese einzigartige Idee und ihren Einsatz für tausende Kinder auf Madagaskar. Mit dem Erlös können wir Kinder aus der Sklaverei befreien und ihnen durch Bildung eine Zukunft schenken", sagte Missio-Direktor Pater Karl Wallner. Gemeinsam mit einer lokalen Nichtregierungsorganisation wolle man mit dem Auktionserlös eine Schule für gerettete Minenkinder errichten.
Schulbank statt Mica-Mine
Misso Österreich zufolge arbeiten im Süden Madagaskars rund 20.000 Menschen in etwa 176 Mica-Minen unter Bedingungen, die an Sklaverei erinnern. Für ein Kilogramm des Minerals, das für die Herstellung von Kosmetika, Farben oder Elektroartikeln genutzt wird, bleibe den Familien gerade einmal fünf Cent. Der Verkaufspreis in China liegt laut Organisation hingegen bei 12 Euro pro Kilogramm. Madagaskar ist der weltweit größte Exporteur von Mica.
Wohltätigkeits-Tour in den Vatikan
Das weiße BMW-Motorrad vom Typ R 18 Transcontinental, inspiriert vom Papamobil, wurde im September von einer Gruppe der "Jesus Biker" auf einer mehrtägigen Tour von Südhessen nach Rom gebracht und Papst Leo XIV. persönlich überreicht. Der Papst signierte die Maschine, die mit Perlmuttlack, Ledersitzen und dem päpstlichen Wappen veredelt wurde.
Der Erlös der Auktion wird missio Österreich zugutekommen. Das Geld fließt an Hilfsprojekte für Kinder in Madagaskar, die unter sklavenähnlichen Bedingungen in Glimmerminen arbeiten. Für sie soll dort eine Schule errichtet werden. Bereits 2019 hatten die "Jesus Biker" ein päpstliches Motorrad versteigert - damals blieb der Erlös allerdings hinter den Erwartungen zurück, auch weil es nur wenige Interessenten gab. "Diesmal soll alles professioneller ablaufen", betonte Dempewolf.
Radketioneller Hinweis: Der Artikel wurde am 19. Oktober 2025 um 12:00 Uhr aktualisiert.