Papst-Motorrad der "Jesus Biker" erfolgreich versteigert

"Wir sind zufrieden mit dem Betrag"

Ein BMW-Motorrad, das die "Jesus Biker" Papst Leo XIV. übergeben hatten, ist für 130.000 Euro versteigert worden. Thomas Draxler, Gründer der Motorrad-Gruppe, erzählt von der Auktion und verrät, was nun mit dem Geld geschehen soll.

Autor/in:
Carsten Döpp
Thomas Draxler, Gründer der Jesus-Biker, mit dem weißen Papst-Motorrad BMW R 18 Transcontinental, am 18. Oktober 2025 bei der Versteigerung des Auktionshauses RM Sotheby's Deutschland in München / © Jutta Thiel (KNA)
Thomas Draxler, Gründer der Jesus-Biker, mit dem weißen Papst-Motorrad BMW R 18 Transcontinental, am 18. Oktober 2025 bei der Versteigerung des Auktionshauses RM Sotheby's Deutschland in München / © Jutta Thiel ( KNA )

DOMRADIO.DE: Sie ist ein absoluter Hingucker, eine BMW-Maschine ganz in weiß und von Papst Leo XIV. signiert. Gestern kam das sogenannte "Papst-Motorrad" bei Sotheby's in München unter den Hammer. Sie haben die Auktion organisiert und hatten sich vorher einen sechsstelligen Betrag gewünscht. Sind Sie zufrieden?

Thomas Draxler (Gründer der Motorradgruppe Jesus Biker): Ja, wir Jesus Biker sind alle zufrieden. Die Mission ist erfüllt. Wir haben einen sechsstelligen Betrag erreicht, sogar noch 30.000 Euro mehr. Es ist wunderbar. Wir haben das Projekt erfolgreich beendet.

DOMRADIO.DE: Wer hat die Papst-Maschine ersteigert?

Thomas Draxler

"Es war der Sanitäter, der uns schon 2019 zu Papst Franziskus nach Rom begleitet hat."

Draxler: Ja, das war eine sehr große Überraschung. Das war jemand aus unserem Umfeld, aus unseren Reihen. Das war der Sanitäter, der uns 2019 auch nach Rom zu Papst Franziskus begleitet hat und jetzt 2025 zu Papst Leo XIV. Das ist ein ganz bescheidener Mensch. Wir waren ganz überrascht, dass er die Maschine ersteigert hat.

DOMRADIO.DE: Sie waren bei der Auktion in München dabei. War es ein harter Kampf um das Motorrad? Startgebot waren, glaube ich, 30.000 Euro. Haben Sie bei jedem Gebot mitgefiebert, dass es noch höher geht?

Papst Leo XIV. sitzt auf einem Motorrad, ein Geschenk von BMW, überbracht von der christlichen Motorradgruppe "Jesus-Biker" / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. sitzt auf einem Motorrad, ein Geschenk von BMW, überbracht von der christlichen Motorradgruppe "Jesus-Biker" / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Draxler: In der Tat, da fiebert man mit. Es war eine tolle Stimmung und das wurde sehr gut präsentiert. Als dann die 100.000 Euro erreicht waren, haben wir ein bisschen durchgeatmet. Und dann ging es ja nochmal 30.000 Euro höher. Es war wunderbar und spannend, das Ganze.

DOMRADIO.DE: Was waren da für Menschen vor Ort?

Draxler: Also, die Halle war voll und ich glaube, das waren alles Millionäre und Milliardäre.

DOMRADIO.DE: Dann hätten die ja noch mehr bieten können...

Draxler: Das ist nicht passiert, da sind 70 weitere Fahrzeuge versteigert worden. Wir sind zufrieden mit diesem Betrag.

DOMRADIO.DE: Was passiert mit den 130.000 Euro?

Thomas Draxler

"Wir wollen möglichst viele Kinder aus der Sklavenarbeit heraus befreuen."

Draxler: Den Erlös bekommt misso Österreich in Vertretung von Professor Pater Wallner. Dann geht das Ganze nach Madagaskar und dort werden Kinder aus Mica-Minen geholt. Mica ist ein Glitzerstoff, den Kinder unter sklavenähnlichen Bedingungen fördern. Und wir wollen möglichst viele Kinder aus dieser Sklavenarbeit heraus befreien.

DOMRADIO.DE: Wunderbar. Gibt es eine Reaktion aus dem Vatikan von Papst Leo oder erwarten Sie eine?

Draxler: Ich weiß es nicht. Wir sind noch begeistert von dem ganzen Tag. Wir haben auch ein bisschen gefeiert und dieses Gespräch ist das erste in der Außenwelt.

DOMRADIO.DE: Was haben Sie als nächstes geplant?

Thomas Draxler

"Wir planen auch für 2026 einen Peace Ride."

Draxler: Nach dem "Peace Ride" ist vor dem "Peace Ride", wir planen auch für 2026 einen. Nicht zum Papst, der Papst kriegt nur ein Motorrad, wenn er neu ist. Und unser Papst Leo ist sehr stabil, der hat ein langes Pontifikat. Wir suchen jetzt eine Person aus dem öffentlichen Leben, der wir wieder ein Motorrad basteln und bringen können.

DOMRADIO.DE: Haben Sie schon eine Idee?

Draxler: Ich habe sehr viele Journalisten befragt. Da sind ganz viele Namen genannt worden. Wir müssen mal schauen, wie es passt. Da sind Barack Obama und Trump genannt worden, Arnold Schwarzenegger, Peter Maffay. Da sind ganz viele Namen in den Raum geworfen worden.

Das Interview führte Carsten Döpp.

Jesus Biker - christliche Motorradgruppe

Motorradfahren und an Gott glauben - zwei unvereinbare Lebenseinstellungen? Die Jesus Biker zeigen, das beides zusammen geht. Die begeisterten Bikerinnen und Biker verbindet ihre christliche Haltung. Auf ihrer Facebook-Seite schreiben sie: "Wo sich die Amtskirchen schwer tun, setzen die Jesus Biker erfolgreich an: Wir schauen nicht auf die Unterschiede, sondern zelebrieren die Gemeinsamkeiten." So fahren Katholiken, Protestanten, Syrisch- und Griechisch-Orthodoxe genauso mit wie Mitglieder freikirchlicher Gemeinden oder getaufte Christen ohne Kirchenanbindung.

Pater Karl Wallner mit den Jesus Bikern  / © Jesus Biker (KNA)
Pater Karl Wallner mit den Jesus Bikern / © Jesus Biker ( KNA )
Quelle:
DR

Die domradio- und Medienstiftung

Unterstützen Sie lebendigen katholischen Journalismus!

Mit Ihrer Spende können wir christlichen Werten eine Stimme geben, damit sie auch in einer säkulareren Gesellschaft gehört werden können. Neben journalistischen Projekten fördern wir Gottesdienstübertragungen und bauen über unsere Kanäle eine christliche Community auf. Unterstützen Sie DOMRADIO.DE und helfen Sie uns, hochwertigen und lebendigen katholischen Journalismus für alle zugänglich zu machen!

Hier geht es zur Stiftung!

Mehr zum Thema