Der 1964 in Worms am Rhein geborene Kirchenmusiker Boris Böhmann prägte mit seiner musikalischen Arbeit über Jahrzehnte hinweg die geistliche Chormusik im deutschen Sprachraum. Seine kirchenmusikalische Laufbahn begann früh. Bereits von 1987 bis 1990 wirkte er als musikalischer Assistent am Dom zu Worms, seiner Heimatkirche.
Nach dem Studium der katholischen Theologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz absolvierte er von 1988 bis 1993 ein Studium der Kirchenmusik und des Dirigierens an der Hochschule für Musik in Detmold. 1993 legte er dort das künstlerische A-Examen ab. Im gleichen Jahr wurde Böhmann zum Chordirektor an die Päpstliche Basilika St. Marien in Kevelaer berufen.
Im Jahr 2003 übernahm Boris Böhmann die Leitung der Domsingschule am Freiburger Münster. Als Domkapellmeister in der Nachfolge von Prälat Dr. Raimund Hug verantwortete er dort die künstlerische Leitung der Domsingknaben, des Domchors, der Domkapelle und der Choralschola.
Daneben ist Boris Böhmann seit 2006 als Dozent für Kinderchorleitung an der Hochschule für Musik Freiburg tätig. Außerdem lehrt er seit 2015 Kirchenmusik an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, insbesondere im Bereich Liturgiewissenschaften.
Im Sommer 2024 erhielt Böhmann als Domkapellmeister des Freiburger Münsters die Kündigung. Voraus gegangen waren jahrelange Konflikte. Es folgte eine gerichtliche Auseinandersetzung mit der Erzdiözese. Eine Einigung beider Parteien fand außergerichtlich statt.
Böhmann ist inzwischen künstlicher Leiter der neuen Chorakademie. Frühere Sänger aus Chören der Freiburger Dommusik haben diese Chorakademie Freiburg gegründet, sie besteht aus mehr als 100 Sängerinnen und Sänger. Viele von ihnen sind ehemalige Mitglieder der Dommusik.
