Opus Dei reicht Endfassung der neuen Statuten im Vatikan ein

Wegen Papst-Tod verzögert

Mit rund 90.000 Mitgliedern weltweit ist die Organisation Opus Dei eine wichtige Vereinigung innerhalb der katholischen Kirche. Nach Kritik an Strukturen und Ritualen will das Opus Dei nun seine Statuten verändern.

Fernando Ocariz Braña (m.), Prälat des Opus Dei / © Cristian Gennari (KNA)
Fernando Ocariz Braña (m.), Prälat des Opus Dei / © Cristian Gennari ( KNA )

Nach drei Jahren Vorarbeit hat die katholische Vereinigung Opus Dei ihre neue Statuten im Vatikan zur Prüfung eingereicht. Dies geht aus einer Mitteilung des Opus-Dei-Leiters Fernando Ocáriz Braña vom Mittwoch hervor. Demnach folgt die katholische Sonderorganisation mit diesem Schritt den Anweisungen, die Papst Franziskus (2013-2025) dem Opus Dei bereits 2022 in einem Kirchengesetz (Motu Proprio) mit dem Titel "Ad charisma tuendum" vorgegeben hatte.

Der damalige Papst hatte dem weltweit tätigen Opus Dei einschneidende innere Reformen verordnet. Betroffen ist auch die Stellung des Leiters, der von den Mitgliedern bislang als "Vater" verehrt wurde und dessen Funktion lange mit einem Bischofsamt verbunden war. Er muss seither dem Vatikan jährlich einen Bericht über die Arbeit der Organisation vorlegen.

Prozess nach Papst-Tod vertagt

Bereits eine Woche nach seiner Wahl zum Papst hatte Leo XIV. Ocáriz im Vatikan empfangen und sich nach dem Stand der Statuten-Reform erkundigt. In seiner Mitteilung betonte der spanische Geistliche nun, dass der Prozess auch deshalb so lange gedauert habe, weil man die im Frühjahr geplanten internen Abschlussberatungen nach dem Tod von Papst Franziskus zunächst vertagt habe. 

Die jetzt eingereichten neuen Statuten haben bereits eine Vorprüfung durch das vatikanische Klerus-Dikasterium durchlaufen. Die vom Vatikan gemachten Anmerkungen zum ersten Entwurf seien in den nun vorgelegten finalen Entwurf eingearbeitet worden, hieß es dazu aus dem Opus Dei.

Opus Dei

Das Opus Dei, zu deutsch "Werk Gottes", wurde im Oktober 1928 von dem später heiliggesprochenen spanischen Priester Josemaria Escriva de Balaguer (1902-1975) als katholische Laienbewegung gegründet. Der weibliche Zweig entstand 1930. Die Mitglieder sind angehalten, ihr gesamtes Leben zu heiligen, so auch durch Askese. Nicht Weltflucht gilt als Ideal; vielmehr soll die Gesellschaft durch ein konsequent christliches Leben in einflussreichen Positionen geprägt werden.

Josemaria Escriva de Balaguer y Albas, Gründer von Opus Dei (Aufnahmedatum unbekannt) / © N.N. (KNA)
Josemaria Escriva de Balaguer y Albas, Gründer von Opus Dei (Aufnahmedatum unbekannt) / © N.N. ( KNA )
Quelle:
KNA