Als Nachfolgerin von Isabel Sánchez leitet die in Harvard im Fach BWL promovierte Wissenschaftlerin künftig das Zentralassessorat in Rom. Dieses koordiniert die apostolischen Tätigkeiten der Frauen im Opus Dei und unterstützt dessen Leiter Fernando Ocariz Brana. Prats wird demnach künftig die Grundzüge der Bildungsarbeit und die apostolischen Initiativen des Opus Dei in 68 Ländern koordinieren.
Die 1964 in Terrassa geborene Wirtschaftswissenschaftlerin ist Professorin für Unternehmensführung und Innovation an der IESE Business School in Barcelona. Laut Opus Dei gilt die 61-jährigen Hochschullehrerin als ausgewiesene Expertin für Management und Strategie. Sie war Gastprofessorin an verschiedenen Management-Hochschulen in den USA, Portugal, Mexiko und Kolumbien.
Zwischen 2022 und 2024 war sie Beraterin der Prälatur im Zuge der Restrukturierung der Regionen und bereiste in dieser Funktion zahlreiche Länder.
Opus Dei will die Gesellschaft prägen
Das Opus Dei („Werk Gottes“) wurde 1928 vom später heiliggesprochenen spanischen Priester Josemaria Escriva de Balaguer (1902-1975) als katholische Laienbewegung gegründet. Der weibliche Zweig wurde 1930 ins Leben gerufen. Die Mitglieder des Opus Dei sind gehalten, die Gesellschaft durch ein konsequent christliches Leben mitzuprägen.
Das Opus Dei ist derzeit in 68 Ländern tätig. Von den aktuellen 94.450 Mitgliedern sind 98 Prozent Laien und zwei Prozent Priester.
Es gibt unter den Mitgliedern mehr Frauen (60 Prozent) als Männer (40 Prozent). 74 Prozent der Mitglieder sind verheiratet, 26 Prozent leben zölibatär.
Das Opus Dei unterhält mehrere Hochschulen, darunter die Päpstliche Universität Santa Croce in Rom. Papst Johannes Paul II. gewährte der Vereinigung 1982 die damals neue Rechtsform einer "Personalprälatur" mit gewissen Sonderrechten in der katholischen Kirche. Diese nahm Papst Franziskus 2023 durch eine Änderung im Kirchenrecht teilweise zurück. Die Statuten werden vom Opus Dei derzeit in Absprache mit dem Vatikan überarbeitet.