Papst spricht Spitze des Opus Dei auf Statutenreform an

Seit drei Jahren in Arbeit

Gleich in der ersten Woche seines Pontifikats hat Papst Leo XIV. mit Msgr. Fernando Ocáriz die Spitze der Bewegung Opus Dei getroffen. Bei dem Treffen ging es auch um die neuen Statuten der Organisation, die seit 2022 in Arbeit sind.

Papst Leo XIV. (m.) / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. (m.) / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Papst Leo XIV. hat am Mittwoch die Leitungsspitze der katholischen Organisation Opus Dei empfangen. Dies teilte das vatikanische Presseamt anschließend mit. Teilnehmer waren demnach der Prälat des Opus Dei, Fernando Ocáriz, und sein Vikar Mariano Fazio.

Fernando Ocariz Brana, Prälat des Opus Dei / © Stefano dol Pozzolo (KNA)
Fernando Ocariz Brana, Prälat des Opus Dei / © Stefano dol Pozzolo ( KNA )

In einer ebenfalls am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung des Opus Dei in spanischer Sprache heißt es, der Papst habe bei dem "kurzen Treffen seine Nähe und seine Zuneigung" zum Ausdruck gebracht. Unter anderem habe er nach dem Stand der Statuten der auch als Prälatur bezeichneten Organisation gefragt. Er habe sich die Erklärungen zu diesem Thema "mit großem Interesse" angehört.

Die Statuten des Opus Dei sind nach einer Neueinstufung unter Papst Franziskus vom Juli 2022 in Arbeit und offenbar noch immer nicht fertig. Damals hatte der Papst die weltweit einmalige internationale Personalprälatur der vatikanischen Klerusbehörde unterstellt. 

Zudem hatte er festgelegt, dass ihr Leiter kein Bischof mehr sein solle. Das Opus Dei hatte seit 1982 eine rechtliche Sonderstellung in der katholischen Weltkirche; in Medien wurde es deshalb oft als eine Art katholische Geheimorganisation dargestellt.

Schon Franziskus forderte neue Statuten

Leos Vorgänger Franziskus hatte Prälat Ocariz zuletzt am 25. Juni 2024 in Audienz empfangen. Thema waren auch damals schon die anstehenden Änderungen der Statuten gewesen, über die im April 2014 ein weltweiter Sonderkongress des Opus Dei beraten hatte. In den bisherigen Statuten hat der Leiter des Opus Dei eine starke Stellung; er wird als "Vater" bezeichnet und untersteht direkt dem Papst.

Das Opus Dei ("Werk Gottes"), wurde 1928 vom später heiliggesprochenen spanischen Priester Josemaria Escriva de Balaguer (1902-1975) als katholische Laienbewegung gegründet. Der weibliche Zweig wurde 1930 ins Leben gerufen. Zudem hat das Werk gut 2.000 eigene Priester. Mitglieder des Opus Dei sind gehalten, die Gesellschaft durch ein konsequent christliches Leben zu prägen.

Das Opus Dei unterhält mehrere Hochschulen, darunter die Päpstliche Universität Santa Croce in Rom. Die meisten der rund 90.000 Mitglieder sind Spanier.

Opus Dei

Das Opus Dei, zu deutsch "Werk Gottes", wurde im Oktober 1928 von dem später heiliggesprochenen spanischen Priester Josemaria Escriva de Balaguer (1902-1975) als katholische Laienbewegung gegründet. Der weibliche Zweig entstand 1930. Die Mitglieder sind angehalten, ihr gesamtes Leben zu heiligen, so auch durch Askese. Nicht Weltflucht gilt als Ideal; vielmehr soll die Gesellschaft durch ein konsequent christliches Leben in einflussreichen Positionen geprägt werden.

Josemaria Escriva de Balaguer y Albas, Gründer von Opus Dei (Aufnahmedatum unbekannt) / © N.N. (KNA)
Josemaria Escriva de Balaguer y Albas, Gründer von Opus Dei (Aufnahmedatum unbekannt) / © N.N. ( KNA )
Quelle:
KNA