Papst würdigt spanische Märtyrer als Glaubensvorbilder

"Zeugnis der Treue zu Christus"

Papst Franziskus hat erneut Märtyrer des Spanischen Bürgerkriegs als Glaubensvorbilder gewürdigt. Ihr "Zeugnis der Treue zu Christus" weise den Weg zur Heiligkeit, sagte er beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz.

Papst Franziskus beim Angelus (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus beim Angelus (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Anlass der Äußerung war die Seligsprechung von 27 katholischen Bürgerkriegsopfern am Wochenende in Sevilla. Es handelt sich um Mitglieder der dominikanischen Ordensfamilie. "Alle wurden aus Hass auf den Glauben während der religiösen Verfolgung in Spanien getötet", betonte der Papst.

Zeremonie Kathedrale von Sevilla

Die Zeremonie in der Kathedrale von Sevilla wurde von Kardinal Marcello Semeraro geleitet, Leiter der zuständigen Vatikanbehörde. Er erinnerte daran, dass eine der neuen Seligen vor der Ermordung besonders grausam gefoltert worden sei.

Kathedrale von Sevilla / © Delpixel (shutterstock)

Sor Ascension wurde den Angaben zufolge 1937 von republikanischen Truppen festgenommen, weil sie ein Kreuz um den Hals trug. Ihre Peiniger versuchten, sie durch andauernde Schläge zu Gotteslästerung zu zwingen. Doch sie widersetzte sich und antwortete bis zu ihrem Tod nur mit kurzen Gebeten.

Inzwischen hat die katholische Kirche mehr als 2.000 Märtyrer anerkannt, die im Kontext des Spanischen Bürgerkriegs wegen ihres Glaubens getötet wurden. Die meisten Seligsprechungen erfolgten unter Papst Franziskus.

Kardinal Marcello Semeraro / © Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Marcello Semeraro / © Romano Siciliani ( KNA )

Während sich die Gewaltexzesse der Falange-Truppen unter dem späteren Diktator Francisco Franco vor allem gegen republikanische Soldaten, Gewerkschafter und linksgerichtete Politiker richteten, fielen der republikanischen Repression in den 30er Jahren nicht zuletzt viele katholische Geistliche zum Opfer. Der spanische Bürgerkrieg dauerte von 1936-1939.

Was ist ein Märtyrer?

Der Begriff Märtyrer heißt übersetzt Zeuge. Die Christen der ersten Generationen legten, nachdem sie den Glauben angenommen hatten, Zeugnis von Jesus Christus ab, zunächst durch Worte und in der Verkündigung, durch die Unterweisung und in der Predigt. In der Mitte des 2. Jahrhunderts, als Christen wegen ihrer Zeugenschaft im römischen Reich verfolgt wurden, wurde der Begriff Märtyrer genauer gefasst. Alle wegen ihres Glaubens hingerichteten Christen hießen nun Märtyrer.

Die Seelen der Märtyrer / © Illustration aus den Beatus-Apokalypsen des Meisters Pedro (8. Jhdt.)
Die Seelen der Märtyrer / © Illustration aus den Beatus-Apokalypsen des Meisters Pedro (8. Jhdt.)
Quelle:
KNA