Kirche will Thüringer Sonderregel für Weihnachtsgottesdienste

"Zugang weiter erleichtern"

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland wünscht sich eine Sonderregelung für die Weihnachtsgottesdienste in Thüringen. Der Zutritt zu den Weihnachtsgottesdiensten solle demnach erleichtert werden.

Gottesdienstbesucher tragen eine Maske / © Fabian Sommer (dpa)
Gottesdienstbesucher tragen eine Maske / © Fabian Sommer ( dpa )

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) dringt auf eine Sonderregelung für die Weihnachtsgottesdienste in Thüringen. Der Beauftragte der evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung, Andre Demut, solle darauf hinwirken, sagte die Regionalbischöfin für den Kirchensprengel Gera-Weimar, Friederike Spengler, in einem Interview der Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (Ausgabe zum 5. Dezember).

Zugang zu Weihnachtsgottesdiensten erleichtern

In Thüringen und den Regionen der EKM, die zum Freistaat Sachsen gehören, gilt die 3G-Regelung für Gottesdienste. Demnach haben nur geimpfte, genesene und nachweislich negativ getestete Gläubige Zugang. Im Bischofskonvent der EKM gebe es Überlegungen, "wie der Zugang noch weiter erleichtert werden kann", erklärte Spengler. So werde erwogen, sich über die Luca-App per QR-Code für einen Gottesdienst anmelden oder Schnelltests direkt vor Ort machen zu können.

Gottesdienste sollen nicht abgesagt werden

Auch wolle die Kirchenleitung bei den Superintendenten dafür werben, "auf keinen Fall" Gottesdienste abzusagen. "Wir müssen aus dem letzten Jahr lernen", forderte die Regionalbischöfin und betonte: "Ich fand es da nicht immer ganz nachvollziehbar, warum mancherorts Veranstaltungen und Gottesdienste von Anfang Dezember bis Mitte Januar gestrichen worden sind."

Spengler sagte, dass Online-Formate zwar gut funktionierten. Zugleich betonte sie, dass "die Faszination fürs Digitale zu Weihnachten längst nicht so hoch" sei. Die Regionalbischöfin empfahl Kirchengemeinden und Pfarrern, auch andere alternative Formate zu erwägen. So könnte es statt eines großen Gottesdienstes mehrere kurze Andachten geben. "Auch Gottesdienste ins Freie zu verlegen oder per Video-Wand nach dort zu übertragen, wäre eine Idee."

Bessere Organisation in Städten als auf dem Land

In Städten lasse sich das besser organisieren als auf dem Land, so die Regionalbischöfin. "Gerade hier sollten die Gemeinden versuchen, ihre Kirchen zu öffnen." Sie könnten einen Fürbittenleuchter aufstellen, die Weihnachtsgeschichte zum Lesen aufschlagen, Psalmgebete oder eine Weihnachtsmeditation auslegen.

Auf die 3G-Regelung hatte die EKM in der vergangenen Woche zurückhaltend reagiert und erklärt: "Damit stehen wir in den Gemeinden vor hohen Hürden." Die Kirchenleitung bedauerte, dass ihre Versuche der Abwendung dieser Bestimmung ohne Erfolg geblieben seien. Sie betonte, dass die Regelungen zum Infektionsschutz wie etwa zum konsequenten Tragen eines qualifizierten Mund-Nasen-Schutzes beim Singen "inzwischen bewährte Instrumente der Infektionsvermeidung sind". Gottesdienste hätten unter diesen Bedingungen kein höheres Ansteckungsrisiko als der Besuch im Supermarkt.


Quelle:
KNA
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