Forscher untersuchen ökonomischen Nutzen von Religion

Will der Papst mit Heiligsprechungen Evangelikale schwächen?

Welchen ökonomischen Nutzen hat Religion? Das erforschen zwei US-Wissenschaftler der Harvard-Universität. Auffällig sei, dass der evangelikale Protestantismus in Lateinamerika einen harten Konkurrenzkampf mit dem Katholizismus führe.

Heiligsprechung im Vatikan / © Cristian Gennari (KNA)
Heiligsprechung im Vatikan / © Cristian Gennari ( KNA )

Zwei US-Wissenschaftler der Havard-Universität sehen im speziellen Charakter des evangelikalen Protestantismus einen Grund für seine derzeitige Beliebtheit. "Das ist eine Religion, die mit einem hohen Enthusiasmus einhergeht und Charaktereigenschaften wie Ehrlichkeit und Disziplin propagiert", sagten der Makroökonom Robert J. Barro (75) im Interview bei Spiegel Online.

Er erforscht mit seiner Frau und Moralphilosophin Rachel M. McCleary (66) den ökonomischen Nutzen von Religion. Die Evangelikalen konnten ihrer Meinung nach auch deswegen in den USA, aber auch in Lateinamerika oder Asien in den vergangenen Jahrzehnten enormen Zulauf verzeichnen.

Papst hält mit Heiligsprechungen dagegen

Barro erklärte zudem, dass der evangelikale Protestantismus damit in Lateinamerika einen harten Konkurrenzkampf mit dem Katholizismus führe. "Papst Franziskus versucht, mit vielen Heiligsprechungen dagegenzuhalten. Dabei greift er auffällig stark auf Märtyrer zurück", sagte der Wirtschaftswissenschaftler. Das Forscherteam versuche gerade herauszufinden, ob sich dieses Vorgehen wirtschaftlich niederschlage und erfolgreich sei.

In seinem aktuellen Buch "The Wealth of Religions" ("Der Reichtum der Religionen") beschreibt das Ehepaar laut Spiegel Online, dass die wirtschaftlichen Wirkungen von Religion erstaunlich oft wohlkalkuliert sind.

 

Quelle:
KNA