Früher ging der Weihnachtsfestkreis aus katholischer Sicht bis Maria Lichtmess am 2. Februar. Seit der Liturgiereform endet der aber schon am Fest Taufe des Herrn. Es hat als Grundlage die entsprechenden Schilderungen aus dem Neuen Testament.
Heutzutage werden Kinder ja meist als Baby getauft – im frühen Christentum war das anders, da wurden Erwachsene getauft. Auch Jesus Christus ist bereits ein erwachsener Mann, als er auf Johannes den Täufer trifft und von ihm getauft wird.
Uraufführung vor 300 Jahren
Für den ersten Sonntag nach Epiphanias schrieb Johann Sebastian Bach 1725 – also vor genau 300 Jahren - die Kantate "Meinen Jesum lasse ich nicht. Das Evangelium des Sonntags, Lukas 2, 41-52, behandelt den Bericht vom zwölfjährigen Jesus, der von seinen Eltern verzweifelt gesucht und schließlich im Tempel gefunden wird. Der Kantatentext geht darauf aber nicht näher ein. Das eigentliche Thema ist stattdessen die Liebe des Gläubigen zu Jesus, das Festhalten an ihm. Das zugrunde liegende Kirchenlied stammt von Christian Keimann (1607-1662), verbunden mit der Melodie von Johann Ulich. Damit ist Bachs Kantate eine so genannte Choralkantate, da die Basis eben ein bekannter Choral oder Kirchenlied ist.
Im Radioprogramm von DOMRADIO.DE erklingt am Sonntagabend ab 20 Uhr die Kantate.