Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck und die Rechtswissenschaftlerin Charlotte Kreuter-Kirchhof sind zuversichtlich, dass die am Samstag verabschiedete Satzung der zukünftigen Synodalkonferenz auch die noch ausstehenden Abstimmungen überstehen wird.
Im Interview mit dem kirchlichen Internetportal katholisch.de erklärten die beiden Präsidenten der Satzungskommission des Synodalen Ausschusses, sie seien froh über den einstimmigen Beschluss des Gremiums.
Am Samstag hatte der Synodale Ausschuss, der die Einrichtung eines ständigen Synodalen Gremiums auf Bundesebene vorbereiten sollte, einstimmig die Satzung der zukünftigen Synodalkonferenz angenommen. Overbeck sagte, nachdem die meisten Diözesanbischöfe in Fulda bereits zugestimmt hätten, hoffe er, "dass wir auch mit den Bischöfen, die noch andere Wege gehen, gut zusammenkommen". Die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) muss der Satzung noch zustimmen. Gleiches gilt für die höchste repräsentative Vertretung des deutschen Laienkatholizismus im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK).
Beratungen in weltkirchlicher Perspektive
Der Bischof sagte, auch mit Rom habe er schon viele Gespräche geführt. Der Vatikan muss die Satzung des Synodalen Ausschusses noch approbieren. Overbeck erläuterte, man sei auf alle Impulse eingegangen, die von Rom gekommen seien: "Das hängt wesentlich mit der Synodalität zusammen, die - ausgehend von Papst Franziskus - die Weltkirche auf allen Ebenen beschäftigt." Mit dieser Entwicklung sei das Zweite Vatikanische Konzil in eine "neue Rezeptionsphase" gekommen. Kreuter-Kirchhof betonte, im Synodalen Ausschuss sei von Anfang an in weltkirchlicher Perspektive gemeinsam beraten worden: "Deshalb ist es für uns so wichtig, dass die Satzung in einem so guten Dialog mit Rom besprochen und weiterentwickelt werden konnte."
Kreuter-Kirchhof verwies darauf, dass der gemeinsame Weg nach dem Beschluss der Satzung nun weitergehe: Das Vertrauen, das in den vergangenen Jahren zwischen den Mitgliedern des Synodalen Ausschusses gewachsen sei, bilde hierfür die Grundlage. Es trage auch, wenn schwierige Entscheidungen anstünden. Overbeck ergänzte, die Kirche könne ohne Vertrauen auf Gott und ineinander nicht bestehen: "Dieses Vertrauen muss immer wieder neu gewonnen werden. Das ist und bleibt ein Prozess."
Der Auftrag zur Einrichtung eines deutschlandweiten synodalen Gremiums entstammt dem Reformprozess Synodaler Weg der katholischen Kirche in Deutschland, der als Reaktion auf den Missbrauchsskandal im Jahr 2019 als Initiative von DBK und ZdK gestartet worden war.